Der Bildhauer Hans Steinbrenner feiert im Jahr 2008 seinen 80. Geburtstag. Zu diesem Anlaß erscheint ein aktueller Katalog zu seinem bildhauerischen Schaffen. – Der 1928 in Frankfurt geborene Bildhauer und Maler Hans Steinbrenner, der sich selbst als Künstler nach Mondrian bezeichnet, hat mit einer Konsequenz, wie sie den von der Moderne nachhaltig beeinflußten Künstlern seiner Generation eigen ist, über Jahrzehnte an den Grundpositionen seiner abstrakten Formensprache festgehalten und sie seit seiner ersten plastischen Arbeit von 1948 in einem umfangreichen Œuvre ausformuliert. – Klar ersichtlich in diesem Werk ist die lineare Entwicklung von der menschlichen Figur zum abstrakten Formgebilde. Hans Arp und Henry Moore sind in den 1950er- und 60er-Jahren bewunderte Anreger von Hans Steinbrenner. Faszinierend ist seine Arbeitsweise, wie ein »Schüler des Zen« mit direktem Bezug zum Material vorzugehen, der in seinen Kompositionen nach der »Versöhnung und Verschwisterung der einzelnen Teile zu seinem Ganzen« strebt. Die Herausgeberin Astrid Jacobs notiert hierzu: Das Lehmbrucksche Raumideal, »eine gute Skulptur (müsse) wie eine Komposition (…) wie ein Gebäude (gehandhabt werden), wo Maß gegen Maß spricht“, das heißt eine konstruktive Stimmigkeit von Teil und Ganzem besitzen, beziehungsweise ganz im Hildebrandtschen Sinne ein organisches Ganzes von Verhältnissen sein, bleibt sein großes durchgehendes Ziel. Wo sich diese Versöhnung verwirklicht, hat das Kunstwerk seine, vom Künstler enthobene und von Steinbrenner angestrebte, Selbständigkeit erreicht. – International vielfach ausgezeichnet, finden sich zahlreiche seiner Werke im öffentlichen Raum der Rhein-Main-Region. Obwohl gerne in Paris gelebt, hat der Künstler seiner Heimatstadt Frankfurt am Main niemals den Rücken gekehrt und lebt heute in Frankfurt-Praunheim. – Nach einem Studium an der Werkkunstschule Offenbach – in der Klasse von Erich Fornoff für Schrift und Werbegraphik – war Hans Steinbrenner an die Städelschule zu Prof. Hans Mettel gewechselt und wurde schließlich Meisterschüler Toni Stadlers in München. – Der Katalog sollte zum 80. Geburtstag des Künstlers erscheinen und die Ausstellung im neu eröffneten Garten des Karmeliterklosters Frankfurt am Main begleiten; er ist nun zum posthumen Werks-Katalog geworden. Durch einen lexikalischen Teil zu Hans Steinbrenners jüngstem Oeuvre schließt der Band eine wichtige Lücke in der zeitgenössischen Kunstgeschichte.