Die Frage nach Zeitweisen, die in und durch Medien wirken, stellt sich auf drei Ebenen: "zeitkritische Medien", also zeitbasierte Medien und ihre Eskalation im Zeitkritischen; "medieninduzierte Zeitweisen" sowie die "Gleichursprünglichkeit medientechnischen Wissens". Was hier zu Zwecken der Analyse systematisch getrennt wird, interferiert in der tatsächlichen Darlegung notwendig an vielen Punkten. Das Thema entzieht sich einer glasklaren Klassifikation, insofern es in seiner Erscheinungsweise die Eigenschaften einer non-euklidischen Geometrie von Zeit aufweist und fordert. Die Gesamtstudie behandelt also mikrotechnische Zeitkritik, phänomenologische Zeitreihen und die Frage: Wie nicht Mediengeschichte schreiben? Die operative Verschränkung dieser verschiedenen Niveaus des Wissens um medieninduzierte Zeitprozesse, deren Agenten im vorliegenden Fall technische Medien selbst sind, fordert in zeitanalytischer Hinsicht eben jene Unterscheidungen: "eine mikrozeitliche Ebene physikalischer und techno-physikalischer Prozesse, eine Mesoebene psychisch-kognitiver Prozesse und eine Markoebene sozialer Systeme und diskursiver Formationen, aber auch makrophysikalischer Prozesse." So begreift es auch Gilbert Simondon, indem er die temporalen Existenzmodalitäten techischer Objekte in die Analyse der instrinsischen Maschinenwirklickeit (I), der Mensch-Maschine-Beziehung (II) und der Genesis von Technizität (III) systematisch unterscheidet.
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