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Carl Amery, der jahrzehntelang die politische Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland entscheidend mitgeprägt hat, quält sich seit Jahren mit der Frage, wie die Erde als von Menschen bewohnbare Biosphäre überleben kann, wie wir für unsere Nachkommen wieder eine Lebensperspektive zurückgewinnen können. Es ist vorauszusehen, sagt er in seiner brisanten neuen Streitschrift, dass unsere Lebenswelt im Lauf des anhebenden Jahrtausends zusammenbrechen und unbewohnbar werden wird. Dieser Prozess wird beschleunigt und unumkehrbar gemacht durch den Sieg des totalen Marktes, der auf dem Zenit seiner…mehr

Produktbeschreibung
Carl Amery, der jahrzehntelang die politische Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland entscheidend mitgeprägt hat, quält sich seit Jahren mit der Frage, wie die Erde als von Menschen bewohnbare Biosphäre überleben kann, wie wir für unsere Nachkommen wieder eine Lebensperspektive zurückgewinnen können.
Es ist vorauszusehen, sagt er in seiner brisanten neuen Streitschrift, dass unsere Lebenswelt im Lauf des anhebenden Jahrtausends zusammenbrechen und unbewohnbar werden wird. Dieser Prozess wird beschleunigt und unumkehrbar gemacht durch den Sieg des totalen Marktes, der auf dem Zenit seiner Macht und Wirksamkeit alle natürlichen Ressourcen verzehrt und sich wie eine allmächtige Religion als alternativlos darstellt.
Im zweiten Teil seiner schonungslosen Analyse sagt Carl Amery, dass die Kirchen der Christenheit sehr bald in völlige Bedeutungslosigkeit absinken werden und dass sie nur durch die Übernahme des zivilisatorischen Auftrags, an nachhaltigen, biosphärisch verantwortet en Kulturen zu arbeiten, ihre Vitalität und ihre heilsgeschichtliche Bedeutung zurückgewinnen können.
Folglich sieht er für die historischen Kirchen der Christenheit im 21. Jahrhundert einen einzigen zentralen zivilisatorischen Auftrag, nämlich den Kampf gegen die Religion des totalen Marktes aufzunehmen und für eine bewohnbare Zukunftsgesellschaft zu wirken. Die lateinamerikanische Befreiungskirche könnte ein Beispiel sein für den Exodus aus dem "Sklavenhaus des globalen Kapitalismus".
Autorenporträt
Carl Amery, geboren 1922, Mitglied der Gruppe 47, 1989 zum Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums gewählt, erhielt zahlreiche Preise u. a. 1991 den Literaturpreis der Stadt München. Er hat viele Aufsehen erregende Bücher geschrieben. Carl Amery verstarb 2005.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Angesichts unserer auf Käuflichkeit basierenden "Kultur der kollektiven Selbstmordvorbereitung" beschwört Amery laut Rezensentin Elisabeth von Thadden "das Erbarmen" als zentralen Bestand der christlich-europäischen Kultur. Amery ruft die Kirchen auf, gegen die Erbarmungslosigkeit eines "Totalen Marktes" anzutreten, den er für "Ruin der Welt" verantwortlich macht, schreibt die Rezensentin, die Améry in ihrer kurzen und dennoch wortreichen Kritik allerdings einen weniger analytischen als appellativen Stil nachsagt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Amerys Buch ist eine brillant geschriebene Provokation, anschaulich, mitreißend, voll desillusionierter Analysen und kluger Beobachtungen." Bayerischer Rundfunk