Produktdetails
- Verlag: Westfälisches Dampfboot
- Seitenzahl: 230
- Erscheinungstermin: 18. April 2012
- Deutsch
- Gewicht: 350g
- ISBN-13: 9783896919007
- ISBN-10: 3896919008
- Artikelnr.: 34554806
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2013Weltsystemfragen
Die deutschsprachige Soziologie beschäftigt sich weiterhin eher selten mit der nichteuropäischen Welt. Ausnahmen, welche diese Regel bestätigten, hatten es in der Vergangenheit schwer, in den Universitäten Fuß zu fassen. Gerhard Hauck etwa, einer der produktivsten soziologischen Köpfe, die sich hierzulande mit Fragen der vermeintlichen "Peripherie" auseinandersetzten, musste sich mit Vertretungs- und Gastdozenturen sowie Übersetzungstätigkeiten begnügen, eine Professur blieb ihm versagt. Dies hat ihn freilich nicht daran gehindert, regelmäßig zu einem breiten Spektrum von Themen zu publizieren. Der vorliegende Aufsatzband versammelt in den vergangenen Jahren veröffentlichte Beiträge, die sich allesamt dezidiert gegen den "methodischen Nationalismus" in den Sozialwissenschaften wenden; gegen den verbreiteten "Essentialismus, für den Staaten, Nationen, Kulturen, Gesellschaften jeweils wesensmäßig von einander geschiedene Größen darstellen, die ihre Dynamik alleine aus sich selbst beziehen". Dass Immanuel Wallersteins Weltsystemtheorie eine Lösung für dieses Problem bietet, wie Hauck meint, darf jedoch bezweifelt werden. Am besten ist der Autor, wenn er gängige Konzepte und Kategorien wie "schwacher Staat" oder "Good Governance" kritisch analysiert. (Gerhard Hauck: "Globale Vergesellschaftung und koloniale Differenz". Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2012. 225 S., br., 24,90 [Euro].)
eck
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die deutschsprachige Soziologie beschäftigt sich weiterhin eher selten mit der nichteuropäischen Welt. Ausnahmen, welche diese Regel bestätigten, hatten es in der Vergangenheit schwer, in den Universitäten Fuß zu fassen. Gerhard Hauck etwa, einer der produktivsten soziologischen Köpfe, die sich hierzulande mit Fragen der vermeintlichen "Peripherie" auseinandersetzten, musste sich mit Vertretungs- und Gastdozenturen sowie Übersetzungstätigkeiten begnügen, eine Professur blieb ihm versagt. Dies hat ihn freilich nicht daran gehindert, regelmäßig zu einem breiten Spektrum von Themen zu publizieren. Der vorliegende Aufsatzband versammelt in den vergangenen Jahren veröffentlichte Beiträge, die sich allesamt dezidiert gegen den "methodischen Nationalismus" in den Sozialwissenschaften wenden; gegen den verbreiteten "Essentialismus, für den Staaten, Nationen, Kulturen, Gesellschaften jeweils wesensmäßig von einander geschiedene Größen darstellen, die ihre Dynamik alleine aus sich selbst beziehen". Dass Immanuel Wallersteins Weltsystemtheorie eine Lösung für dieses Problem bietet, wie Hauck meint, darf jedoch bezweifelt werden. Am besten ist der Autor, wenn er gängige Konzepte und Kategorien wie "schwacher Staat" oder "Good Governance" kritisch analysiert. (Gerhard Hauck: "Globale Vergesellschaftung und koloniale Differenz". Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2012. 225 S., br., 24,90 [Euro].)
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