»Poesie muss eine Sprachbombe sein«, sagt Marko Pogacar, und tatsächlich entzünden seine Gedichte mit ihren unvorhersehbaren Wendungen und überraschenden Bildern ein Feuerwerk kleinerer und größerer Explosionen - und vieles wird für den Leser nicht mehr so sein wie zuvor.In Pogacars »Glossen gegen Gott« kommt neben dem Autor-Ich eine Vielzahl unterschiedlichster Stimmen zu Wort, wie etwa der Sammler der Sonntage, John Carpenter, ein Handbuch für Viehzucht und Sport, aber auch Orangen, ein anarchistisches Feuerzeug und eine Mikrowelle.»Zu lieben, das ist das Leichteste, alles andere ist so schwer«, heißt es in diesem Band, der einen Jahreskreis umfasst, in den Szenen einer erkaltenden Beziehung eingestreut sind: »während die Vorräte der Liebe dünner werden und der Kaffee den Satz der Nacht fortspült / und ihn durch seinen eigenen Satz ersetzt.«Und immer wieder taucht als Motiv die Wunde auf, »das offene Fenster, durch das die Welt hineintritt« - eine Wunde, die man anderen nicht abschauen kann, man muss seine eigene finden. Pogacars Poesie eröffnet hierzu einen Raum der Möglichkeiten.