Leo Bormans hat sich in den letzten Jahren mit Büchern über die Themen Glück, Hoffnung und Liebe einen Namen gemacht. Seine Erkenntnisse aus diesen Recherchen und seine daraus folgenden Erlebnisse kombinierte er mit Erkenntnissen von Richard Layard, der sich seit seiner Emeritierung verstärkt mit
dem Thema Glück beschäftigt.
In dem Text geht es natürlich schon, in einer leichten Verschlüsselung,…mehrLeo Bormans hat sich in den letzten Jahren mit Büchern über die Themen Glück, Hoffnung und Liebe einen Namen gemacht. Seine Erkenntnisse aus diesen Recherchen und seine daraus folgenden Erlebnisse kombinierte er mit Erkenntnissen von Richard Layard, der sich seit seiner Emeritierung verstärkt mit dem Thema Glück beschäftigt.
In dem Text geht es natürlich schon, in einer leichten Verschlüsselung, um einen der zehn Aspekte. So wird den Kindern zum Beispiel mithilfe eines kleinen Vogels, der ein Nest bauen will, welches vor großen Vögeln sicher ist, die Thematik „Ziele“ näher gebracht. An den Text schließen sich zwei Seiten an,die immer einige Fragen zum Textverständnis beinhalten, Fragen an den Zuhörer, Informationen über die dargestellte Vogelart, Infos und Fragen, die sich mit dem jeweiligen Thema beschäftigen sowie Mitmach-Aufgaben.
Diese umfangreichen Möglichkeiten zur Nachbereitung der einzelnen Texte zeigen schon, dass es sich bei dem Buch nicht um ein übliches Vorlesebuch handelt, das man mal aus dem Regal zieht und ein bisschen daraus vorliest. Die Besprechung der Texte, die anschließende Besprechung der Glücksaspekte und das gemeinsame Betrachten des eigenen Lebens erfordern Zeit, Feingefühl und Aufrichtigkeit. Daher sollten sich Vorleser im Vorfeld mit den Texten beschäftigen und sich je nach Stimmung des Zuhörers für bestimmte Fragen und „Aufgaben“ entscheiden. Einfach die Geschichte lesen und dann die Punkte abzuarbeiten wäre für einen Zuhörer nicht nur extrem langweilig, sondern hätte auch keinen Effekt. Lässt man sich aber auf das Konzept ein und nimmt sich ausreichend Zeit, sind nicht nur die kleinen Geschichten ein Genuss, sondern die Umsetzung der Ideen zeigt auch ihre Wirkung. Kinder lernen einerseits, dass sie mit ihren Zweifeln und Ängsten nicht alleine sind. Und andererseits wird ihnen bewusst, dass dies nichts schlimmes ist, sondern dass man nur die positiven Aspekte erkennen bzw. seine eigenen Stärken ermitteln muss. Zudem geht es auch darum zu teilen oder für andere einzustehen. Dadurch lernen die kleinen Zuhörer sehr viel über ein gerechtes und zufriedenes Miteinander.
Unterstützend wirken dabei auch immer wieder die schönen Illustrationen, die einzelne Aspekte eines Abschnittes sehr gut aufgreifen und darstellen. Sie sind sehr kindgerecht gestaltet und gleichzeitig haben sie einen großen künstlerischen Wert. Dadurch transportieren sie automatisch ein gutes Gefühl und laden zu den anschließenden Gesprächen besonders ein.
Fazit: Ich habe die Umsetzung, aber auch die Wirkung des Buches zunächst unterschätzt. Zu Beginn war ich einfach von den Ideen, die nach dem eigentlichen Text angeführt werden, erschlagen. Nachdem ich aber alleine das Buch gelesen und mir Gedanken dazu gemacht habe, wie und wann ich einzelne Geschichten meinem neunjährigen Sohn vorstellen kann, hat das Buch schnell erste Erfolge gezeigt. Die Gespräche im Anschluss waren wundervoll und man kann immer wieder auf sie zurückgreifen bzw. die entsprechende Geschichte erwähnen, wenn man eine Stärkung oder Aufmunterung benötigt. Ich habe immer wieder beobachtet, dass Kindern viel zu häufig Extreme vorgelebt werden. Entweder werden sie für jede Kleinigkeit gelobt oder man erwartet von ihnen eine bestimmte Leistung. Entweder nimmt man ihnen alles ab oder übergibt zu viel Verantwortung. Das Buch von Bormans zeigt wie man gemeinsam einen Weg finden kann, der Stärken und Schwächen aufgreift und wie man dabei mit sich selbst zufriedener ist. Gleichzeitig lernt man ein bisschen mehr Glück in die Gesellschaft zu tragen und gemeinschaftliche Verantwortung zu übernehmen.