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Vorwort des Herausgebers Mit seinem 3. Titel in unserer Edition Hesselberg und Altmühlfranken hat Friedrich Held ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er Regionalgeschichte nicht nur erforscht, sondern auch lebt. Mit all seiner Empathie für die Schicksale der Menschen hinter den Fassaden der geschriebenen Geschichte hat er auch dieses Mal auf der Grundlage des noch Erfahrbaren eine wunderbare, weil gut lesbare Erzählung verfasst, die dieses Mal bis weit ins 17. Jahrhundert zurückreicht und deutlich werden lässt, was sich hinter dem Schlagwort Exulanten-Immigration wirklich verbirgt. Die…mehr

Produktbeschreibung
Vorwort des Herausgebers Mit seinem 3. Titel in unserer Edition Hesselberg und Altmühlfranken hat Friedrich Held ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er Regionalgeschichte nicht nur erforscht, sondern auch lebt. Mit all seiner Empathie für die Schicksale der Menschen hinter den Fassaden der geschriebenen Geschichte hat er auch dieses Mal auf der Grundlage des noch Erfahrbaren eine wunderbare, weil gut lesbare Erzählung verfasst, die dieses Mal bis weit ins 17. Jahrhundert zurückreicht und deutlich werden lässt, was sich hinter dem Schlagwort Exulanten-Immigration wirklich verbirgt. Die Geschichte erzählt von Susanna, deren Herkunft in der Geschichte zunächst noch im Dunkeln bleibt. Sie wurde bei ihren Pflegeeltern in Oettingen von wildfremden Leuten als kleines Kind abgegeben. Stammte sie aus dem österreichischen, erzkatholischen Ländlein ob der Enns, in dem viele wegen ihres protestantischen Glaubens auswandern mussten? Emigrantin in Österreich, Immigrantin im markgräflichen, protestantischen Franken? Nach der Oettinger Zeit fand sie im markgräflichen Hauptstädtchen Wassertrüdingen als Magd Unterkunft und Einkommen bei der Familie Holmann, die ihre österreichische Heimat an der Enns wegen ihres Glaubens verlassen hatte. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser dann die ganze Wahrheit, spannend entwickelt und überraschend aufgelöst. Friedrich Held verortet seine bewegende Erzählung in der Mitte der Gesellschaft nach einem großen, verheerenden Glaubenskrieg (1618 bis 1648). Den Exulanten aus Österreich werden zerstörte Häuser 'übereignet', die sie sich mit eigener Kraft und nachbarschaftlicher Hilfe wieder wohnbar gestalten. Handwerker, Bäcker und Metzger, die in der Geschichte eine besondere Rolle spielen, sind in dieser Zeit 'Gold wert'. Viel weiß man über die historischen Rahmendaten dieser unruhigen Zeiten, so mancher gar vermeintlich alles über die zahlreichen Schlachten und Scharmützel zwischen den Kaiserlichen mit ihren Protagonisten Wallenstein und Tilly auf der einen und den Protestanten, angeführt durch die Truppen der Schweden, auf der anderen Seite. Die Leser dieser Geschichte bekommen mehr: sie erfahren, wie die Menschen, die Familien, die allein Gebliebenen diese Niederschläge bewältigt haben und wie uberlebenswichtig der Zusammenhalt der vom Schicksal fast schon Geschlagenen war. Sie werden mitgenommen von der sich entwickelnden Liebe zwischen Susanna und Jakob, die schließlich ihr 'Glück in Ruinen' finden.
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