Eine meiner Unarten ist es: Wenn ich ein neues Buch in meinen Händen halte, beginne ich oft auf den letzten Seiten zu blättern und lese mich dort fest. Hier werde ich im Anhang von einem "Glücks - Schnelltest" empfangen. Ich mag solche Tests nicht und verabschiede mich sofort vom Anhang.
In 50
Kapiteln will Klaus Douglass mit mir "alle möglichen Aspekte des Glücks bedenken". Und gleich zu…mehrEine meiner Unarten ist es: Wenn ich ein neues Buch in meinen Händen halte, beginne ich oft auf den letzten Seiten zu blättern und lese mich dort fest. Hier werde ich im Anhang von einem "Glücks - Schnelltest" empfangen. Ich mag solche Tests nicht und verabschiede mich sofort vom Anhang.
In 50 Kapiteln will Klaus Douglass mit mir "alle möglichen Aspekte des Glücks bedenken". Und gleich zu Beginn seines Buches stößt der Autor dabei auf das Problem: "Was den einen glücklich macht, kann den anderen unglücklich machen." Bei einem Musikstück kann das sehr deutlich werden. Ich lege beispielsweise Mozart auf und bin glücklich, meine Kinder jedoch verlassen fluchtartig das Zimmer.
Seite um Seite merke ich das Thema Glück zu einem ausufernden Thema, dass es meiner Meinung nach selbst dem Autor schwer fällt es zu packen. Vielmehr wird dieses Buch zu einer Aneinanderreihung von klugen Sprüchen mit netten Geschichtchen: "Glück lässt sich nicht festhalten" oder auch: "Glück und Glück ist nicht dasselbe". Falsch sind diese Sätze sicher nicht - aber ich kenne sie bereits, hab sie alle schon des öfteren gelesen.
Über einige Sprüche würde ich gern mit dem Autor streiten: "Andere Menschen können uns nicht glücklich machen, wohl aber unser Glück verstärken" lese ich über dem 43. Kapitel. Ich habe anderes erlebt.
Das Buch hat eine erfreulich lockere Aufmachung, leider etwas ungewohnt bei unseren frommen Verlagen. Für Jugendliche die gerade dabei sind ins Leben zu starten, mag es eine Bereicherung sein, obwohl, ich hätte mich mehr an biblischen Glücksvorstellungen und auch mehr an Glücksinterpretationen bekannter zeitgenössischer Christen orientiert. "Alle möglichen Aspekte des Glücks bedenken" ist halt doch ein großes Vorhaben, meiner Meinung nach ging es hier am Ziel vorbei.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu