Perspektivwechsel in Richtung Glück
„Streng genommen gibt es unentwegt solche Momente, denke ich, von denen jeder einzelne das Potenzial in sich trägt, Glück zu machen.“ (219)
Autor Robert Kisch erzählt seine Geschichte, er ist Protagonist und Ich-Erzähler. Ob bzw. inwieweit es sich um einen
Tatsachenroman handelt, ist für den Leser nicht verifizierbar. Die geistige Entwicklung des…mehrPerspektivwechsel in Richtung Glück
„Streng genommen gibt es unentwegt solche Momente, denke ich, von denen jeder einzelne das Potenzial in sich trägt, Glück zu machen.“ (219)
Autor Robert Kisch erzählt seine Geschichte, er ist Protagonist und Ich-Erzähler. Ob bzw. inwieweit es sich um einen Tatsachenroman handelt, ist für den Leser nicht verifizierbar. Die geistige Entwicklung des Protagonisten einschließlich seiner Ängste und Sorgen ist glaubhaft dargestellt.
Das Buch besteht aus mehreren Teilen mit auffallend kurzen Kapiteln. Überschriften wie „Ich und du“, „Geist und Wahrheit“ oder „Leben und Tod“ deuten bereits darauf hin, dass der Autor hier einen Selbstfindungsprozess beschreibt. Protagonist Kisch wird im Möbelhaus gekündigt, ist desillusioniert und begibt sich auf eine Pilgerreise durch Deutschland.
Er beobachtet sein Umfeld und ist nachdenklich. Auf seiner Reise trifft er Menschen, die ihm Erkenntnis und Orientierung bieten. Es handelt sich nicht um eine utopische Reise wie die des Ibn Fattuma in dem gleichnamigen Meisterwerk von Nagib Machfus und auch nicht um einen Lebenskünstler, wie er in Büchern von Wilhelm Genazino zelebriert wird. Robert Kisch geht seinen eigenen Weg.
Auf seiner Tour durch Themen der Hirnforschung, der Grundlagenphysik, der Philosophie, des Taoismus und der Betriebswirtschaft reflektiert Kisch sein eigenes Leben. Er erkennt bei seinen Streifzügen durch Wissenschaft und Alltag, dass es manchmal die einfachen Dinge im Leben sind, die Glück produzieren. Manchmal reicht ein einfaches „Danke“ aus.
Die Botschaft ist angekommen. Die Verpackung ist anders als bei Coelhos „Der Alchimist“ oder bei Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ und gerade dadurch lesenswert. Robert Kisch hat seinen Weg in Richtung Glück gefunden, ohne dass dieser Weg sentimental oder kitschig wirkt.