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Als der 21-jährige Enrique Sabas im wildromantischen Manhattan der Siebzigerjahre auf die drei Jahre ältere Margaret Cohen trifft, weiß er, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Doch die familiären Gegensätze könnten größer nicht sein: Er ist ein literarisches Wunderkind, ein eigenbrötlerischer Schulabbrecher, der sich ganz dem Leben der Boheme hingibt, wohingegen die lebhafte, attraktive Margaret aus einem bürgerlichen Haushalt kommt und die kontrollierte Emotionalität ihrer Mutter geerbt hat. Die erotischen Abenteuer und Missgeschicke in den ersten Wochen ihres Kennenlernens sind verwoben…mehr

Produktbeschreibung
Als der 21-jährige Enrique Sabas im wildromantischen Manhattan der Siebzigerjahre auf die drei Jahre ältere Margaret Cohen trifft, weiß er, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Doch die familiären Gegensätze könnten größer nicht sein: Er ist ein literarisches Wunderkind, ein eigenbrötlerischer Schulabbrecher, der sich ganz dem Leben der Boheme hingibt, wohingegen die lebhafte, attraktive Margaret aus einem bürgerlichen Haushalt kommt und die kontrollierte Emotionalität ihrer Mutter geerbt hat.
Die erotischen Abenteuer und Missgeschicke in den ersten Wochen ihres Kennenlernens sind verwoben mit Szenen ihrer Ehe - die Erziehung der Kinder, der Verlust eines Elternteils, die Versuchungen eines allzu leichten Seitensprungs -, bevor Margaret mit Mitte fünfzig ihrer Krebserkrankung erliegt. Eine wahrhaftige Geschichte über ein gemeinsames Leben - und darüber, was eine glückliche Ehe ausmacht.
Autorenporträt
Rafael Yglesias, geboren 1954 in New York City, ist der Sohn des Schriftstellerpaars Jose und Helen Yglesias. Mit 17 Jahren brach er die High School ab, um seinen ersten Roman zu veröffentlichen, sieben weitere folgten. Als Drehbuchautor schrieb er u. a. »Der Tod und das Mädchen«, »Les Miserables«, »From Hell« und »Dark Water«. Von 1977 bis zu ihrem Tod 2004 war er mit Margaret Joskow verheiratet. »Glückliche Ehe« ist sein erster Roman seit 13 Jahren. Yglesias hat zwei erwachsene Söhne und lebt in New York.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.04.2010

Der wahre Wert des Lebens
Ein Buch, das ganz ohne Kitsch hält, was sein Titel verspricht: Rafael Yglesias’ Roman „Glückliche Ehe”
Eine erfüllte Liebe oder eine geglückte Beziehung eignet sich nahezu naturgemäß kaum zum Gegenstand von Literatur. Wo Glück ist, fehlen nicht selten die Worte; wo kein Sehnen und kein Verzehren sich Bahn brechen, mangelt es an Inspiration, an innerer Notwendigkeit. So widmet sich die literarische Moderne in ihrer Darstellung von Ehen und Beziehungen überwiegend dem Krisenhaften; sie bemüht sich, die Risse an der Oberfläche des Bürgerlichen sichtbar werden zu lassen; sie will von Lügen erzählen, von Enttäuschungen.
Der amerikanische Schriftsteller Rafael Yglesias geht in seinem neuen Roman exakt den umgekehrten Weg, und er geht ihn bis in die feinsten Verästelungen, Irrwege und Sackgassen. „Glückliche Ehe”, so heißt das Buch, und der Titel ist entgegen allem Anschein des Abgeklärten nicht ironisch gemeint. Die Fragen, die sich durch den Roman ziehen, könnten lauten: Wie und warum überlebt eine Ehe die Zeit, wider alle Prognosen, Selbsteinschätzungen und Anfechtungen von außen? Was lässt eine Beziehung dauerhaft funktionieren? Yglesias gibt darauf nicht eine, sondern viele Antworten, die sich zu einem partikularen Bild zusammensetzen. Und er benötigt weder ein umfangreiches Personal noch einen Griff in die erzähltechnische Trickkiste, um das zu schaffen, was wir vor uns haben: Einen brillanten, lebensklugen, zutiefst menschlichen Roman, der ohne jede Sentimentalität Leben, Lieben und Sterben seiner Protagonisten inszeniert.
Zwei Zeitebenen wechseln einander ab: Die eine ist das Manhattan der 70er Jahre, in dem Enrique, der gerade einmal 21 Jahre alt ist , aber bereits zwei Romane veröffentlicht hat, die drei Jahre ältere Margaret Cohen kennenlernt. Knapp 30 Jahre später sind die beiden noch immer ein Paar, und Margaret stirbt an Krebs. Nicht schnell, nicht sauber, nicht überraschend, sondern langsam, für alle Beteiligten quälend und in voller Konzentration auf ihr Ende. Zu den vielen bewundernswerten Aspekten dieses Romans gehören die beiden Sprachebenen, die Yglesias für die beiden unterschiedlichen Lebenssituationen seiner Protagonisten gefunden hat: Die Gegenwart erscheint geradezu grell und unbarmherzig ausgeleuchtet, getaucht in das Licht klinischer Beschreibungen.
Schläuche, Operationen, Therapieverläufe, Rückschläge, Verzweiflung, Trauer und die unbarmherzige Nüchternheit, mit der Enrique mit all dem umzugehen gezwungen ist, während er seine Frau pflegt – es ist keine Ästhetik der Drastik oder des Ekels, derer sich Yglesias bedient; vielmehr wird die Präzision, mit der Margaret ihre letzten beiden Lebenswochen, ihren Abschied aus der Welt plant, umso unerträglicher, je näher man auf der zweiten Handlungs- und Sprachebene der vitalen, selbstbewussten Margaret kommt.
Slapstick der Selbstzweifel
Ganz nebenbei räumt Yglesias gleich mit mehreren Klischees auf. Beispielsweise mit dem, dass es in einer Liebe den einen, unwiederbringlichen Moment gibt, den es zu nutzen gilt. Im Gegenteil, im Fall von Enrique und Margaret ist Kairos ein höchst geduldiger Gott. Das muss er auch sein, denn die Tollpatschigkeit, mit der der zwar eloquente, doch von Selbstzweifeln zerfressene Enrique, Sohn eines radikal linken Künstlerpaares, sich der klugen, aus bürgerlich-jüdischen Verhältnissen stammenden Margaret nähert, hat hin und wieder etwas Slapstickhaftes.
Bei aller Tragik ist „Glückliche Ehe” ein ungemein situationskomischer Roman. Enriques sexuelles Versagen und die damit verbundenen Verkrampfungen ziehen sich als ein Running Gag durch die Anfangszeit des Paares. Man kann diese Passagen ebenso wenig ironisch nennen wie die kontrastierenden Krankheitsszenen pathetisch oder sentimental sind. Vielmehr verbindet sich in „Glückliche Ehe” eine radikale Ungeschütztheit des erzählerischen Augenblicks mit der geschulten Reflexion eines souveränen Autors (der Rafael Yglesias offensichtlich in weit größerem Maße ist als sein alter Ego Enrique Sabas).
So eng der Roman auch stets an der Seite seiner beiden Hauptfiguren bleibt, so weit öffnet er sich zugleich für eine Vielzahl von Themenkomplexen: für die sozialen und religiösen Differenzen, die sich zwischen den beiden Familien auftun, und für die Versuche, sich von den Prägungen des Elternhauses zu befreien. Für den Wandel eines Stadtteils und, damit einhergehend, das Bewusstsein seiner Bewohner. Für das Wechselspiel zwischen Schaffenskraft, intellektueller Unabhängigkeit und kommerzieller Notwendigkeit, dem sowohl Enrique als auch die künstlerisch ambitionierte Margaret unterworfen sind.
Im Mittelpunkt aber steht stets die durchaus komplizierte Beziehung zwischen den beiden, die eine sexuelle Krise überlebt und zwei Kinder hervorbringt, einen Therapeuten braucht, der nicht weiterhilft; die vor dem Scheitern steht und doch irgendwie weitergeht. „Glückliche Ehe” erzählt nicht von zwei Menschen, die nicht mit-, aber auch nicht ohne einander können, sondern eher von zweien, die letztendlich unbedingt miteinander wollen und es deswegen auch schaffen. Beziehung als unentwegte Moderation der Neurosen des Gegenübers, als Versuch der Vermittlung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Die unmerklichen Prozesse, die sich einschleichen; die kleinen Demütigungen und Machtspiele; die fest gefügten Rollenverteilungen – auch für sie hat Yglesias ein unfehlbares Gespür. Erst in der Krankheit und im Sterben muss man all das noch ein letztes Mal überprüfen und neu justieren. Mehr als zwanzig Jahre sind sie ein Paar, als Enrique am Hochzeitstag einen geradezu schockhaften Moment der Erkenntnis hat: „Und für einen Augenblick verstand er das Wesen seiner Ehe. An diesem sonnigen Nachmittag in Torcello begriff er, dass ihn Margarets Zufriedenheit über ihren Platz in der Welt ehrfürchtig machte, dass sie das war, was sich für ihn als dauerhaft erwiesen hatte. Sein Vater war gestorben, seine Eitelkeiten und sein Glaube an die Kunst waren dahin. Was er dem Leben an wahrem Wert abgewonnen hatte, war das, was sie ihm gegeben hatte.”
Die Angaben im Klappentext lassen vermuten, dass „Glückliche Ehe” ein stark autobiografischer Text ist. Umso bemerkenswerter ist die Fähigkeit zur distanzierten Selbstbeobachtung, durch die Yglesias’ mitreißender Roman sich auszeichnet.CHRISTOPH SCHRÖDER
RAFAEL YGLESIAS: Glückliche Ehe. Roman. Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2010. 428 S., 22,90 Euro.
Fluchtpunkt im neuen Roman von Rafael Yglesias: der Friedhof Green-Wood in Brooklyn, mit Blick auf Manhattan Foto: The New York Times/Redux/laif
Rafael Yglesias Foto: Klett-Cotta
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2010

Eine Ehe auf dem Seziertisch

Nach langer Pause hat der New Yorker Autor Rafael Yglesias einen neuen Roman vorgelegt: "Glückliche Ehe" erzählt eine der bewegendsten Liebesgeschichten der letzten Jahre.

Was mag den Mann bewogen haben, nach dreizehn Jahren literarischer Schaffenspause einen Roman ausgerechnet über die Liebe zu schreiben? Vieles ist leichter als das. Die Grenze zwischen Rührseligkeit und glaubhafter Intimität, die hier lauert, ist schnell überschritten, und für jemanden, der - soll man sagen - etwas aus der Übung ist, mag diese Aufgabe zu den schwierigsten gehören, denen man sich stellen kann. Aber Rafael Yglesias hat es gewagt, und sollte ihn zwischendurch die Angst vor der eigenen Courage gepackt haben, dann hat er sie für sich behalten. Wir Leser spüren nichts davon. Wir lesen nur von der Liebe zwischen Margaret und Enrique - von ihrem leidenschaftlichen Beginn im New York des Jahres 1975 bis zu ihrem Ende dreißig Jahre später, als Margaret an einer Krebserkrankung stirbt. Und am Ende der Lektüre sind wir sicher, dass dies eine der klügsten und schönsten Liebesgeschichten ist, die wir seit langer Zeit gelesen haben.

"A happy marriage" ist im vergangenen Jahr in den Vereinigten Staaten erschienen und liegt nun unter dem Titel "Glückliche Ehe" in der tadellosen Übersetzung von Cornelia Holfelder-von der Tann in deutscher Sprache vor. Es ist ein Buch, das unverkennbar autobiographische Züge trägt. Zwar ist es nicht korrekt, die Autonomie eines Werkes einfach anzuzweifeln, wenn keinerlei äußere Hinweise vorliegen, und auf dem Cover ist das Buch klar und deutlich als "Roman" gekennzeichnet. Aber dennoch gibt es massenweise Indizien, die man nicht übersehen kann: Denn von Rafael Yglesias weiß man, dass er - wie Enrique - der Sohn eines Schriftsteller-Ehepaares ist und im Alter von siebzehn Jahren die Highschool schmiss, um seinen ersten Roman zu veröffentlichen. Bekannt ist auch, dass er - ebenfalls wie Enrique - im Laufe der folgenden Jahre acht weitere Romane veröffentlichte, bevor er begann, sich auf das Schreiben von Drehbüchern zu konzentrieren; dass Rafael Yglesias wie seine männliche Hauptfigur außerdem mit einer Frau namens Margaret verheiratet war, mit der er zwei Söhne hat, steht im hinteren Klappentext. Und dort steht ebenfalls, dass diese Margaret vor ein paar Jahren gestorben ist.

Wenn es demnach richtig ist, dass Rafael Yglesias in seinem Roman einen nicht unbeträchtlichen Teil seines eigenen Lebens verarbeitet hat, dann wäre auch die detaillierte Erzählung von der vor den Augen des Mannes zugrunde gehenden Frau eine sehr persönliche Erinnerung an alte Zeiten. Das würde das Buch zwar nicht besser oder schlechter machen, aber es wäre eine Erklärung für die große Intensität nicht nur dieser Passagen. Im Roman begleitet Enrique Margaret drei Jahre lang durch ihre Krankheit. Er besiegt den Krebs mit ihr und sieht ihn mit ihr zurückkehren. Er sieht, wie sie Gewicht verliert, ihre Haut dünner wird, ihre Haare ausfallen. Und als sie ihn eines Tages bittet, ihr beim Sterben zu helfen, und dabei sagt "Du bist so stark", da bleibt ihm keine andere Wahl mehr, als von sofort an genau das zu sein - stark. Er organisiert die Besuche von Freunden und Verwandten, die in einem nicht endenden Trauermarsch an Margarets Bett vorbeiziehen, um ihr adieu zu sagen. Er muss ihren Eltern erklären, dass sie nicht in der Familiengruft, sondern auf einem Friedhof in Brooklyn begraben werden will. Enrique kauft das Grab. Und wenn der Schüttelfrost sie überfällt, dann deckt er sie zu, und als sie schon im Delirium liegt, da wischt er ihr die Exkremente vom Körper. Aber das alles ist nur die eine Geschichte.

Die andere beginnt dreißig Jahre früher. Sie erzählt vom jungen Enrique, der wegen des mageren bis düsteren Echos auf seinen zweiten Roman gerade in Schriftsteller-Depressionen zu versinken droht, als ein Freund ihm Margaret präsentiert. Der Freund sagt: "Sie spielt in einer anderen Liga", und Enrique ist geneigt, das zu glauben. Aber als er diese Frau sieht, ihre meerblauen Augen, ihren knallroten Pulli, ihre schmalen Füße, da verfällt er ihr augenblicklich. Und in den folgenden Tagen streicht er ums Telefon, wählt ihre Nummer, legt wieder auf, beschließt, sie nie wieder anzurufen, und versucht es fünfzehn Minuten später wieder. Das alles ist von zärtlicher Komik und dabei so bestechend ehrlich, dass man augenblicklich vergisst, von derlei Liebesreigen zuvor je schon einmal gelesen zu haben. Darin liegt die Stärke dieses Buches. Wie bei einem geflochtenen Zopf lässt Yglesias die beiden Erzählstränge abwechselnd ineinanderfließen und erweist sich dabei sowohl in der Schilderung des größten anzunehmenden Glücks als auch in der des düstersten Schicksals als ebenso präziser wie schonungsloser Beobachter - und zwar nicht nur seiner Umgebung, sondern vor allem seiner selbst.

Sein Buch liest sich, als hätte sich hier jemand hingesetzt, um einmal reinen Tisch zu machen, entschlossen, vor keiner Peinlichkeit, keiner Lüge und keiner noch so erbärmlichen Wahrheit zurückzuschrecken. Auch wenn das beispielsweise bedeutet, das Versagen des jungen Mannes zu schildern, dem es nicht gelingt, mit der Frau zu schlafen, die er liebt. Oder von der Zeit zu erzählen, in der sich Enrique von seiner Frau scheiden lassen wollte und stattdessen mit ihr beim Paartherapeuten landet, dem er nach nur einer Sitzung an den Kopf werfen will: "Diese Ehe wäre schon besser, wenn sie nur öfter als alle zwei Monate die Beine breit machen würde." Yglesias legt die Ehe von Enrique und Margaret auf den Seziertisch und nimmt sie hemmungslos auseinander. Dabei schont er Margaret mehr als ihren Mann. Enrique schickt er im Laufe dieses Buches in die dunkelsten Tiefen seiner Seele, damit er dort lernt, warum, zur Hölle, er diese Ehe führt, warum er sie mit Margaret führt und nur mit ihr.

Dass aus alldem kein sentimentales Melodram wird, liegt vor allem daran, dass Yglesias sich die Freiheit nimmt, nichts auszulassen. So entsteht das Porträt einer Ehe, die in ihrer DNA zwar nur die Ehe von Margaret und Enrique ist, die aber in ihrem Verlauf, in der Folge von Leidenschaft, Langeweile, Überdruss, Verrat und Vergebung, so vielen anderen Ehen ähnelt, die man kennt. Ob das nun ein Grund zur Freude oder zur Traurigkeit ist, muss jeder selbst entscheiden. Ein guter Grund, dieses wunderschöne Buch zu lesen, ist es allemal.

LENA BOPP

Rafael Yglesias: "Glückliche Ehe". Roman. Aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Klett-Cotta, Stuttgart 2010. 427 S., geb., 22,90 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rafael Yglesias ist mit seinem Roman ein bewegendes, kluges und beeindruckendes Buch über ein Thema gelungen, dass sich als literarisches Sujet überhaupt nicht eignet, nämlich eine geglückte Beziehung, schwärmt Christoph Schröder. Der Autor erzählt gänzlich unsentimental und völlig ironiefrei von Enrique und seiner Frau Margret, die nach dreißig Jahren Ehe im Sterben liegt, erfahren wir. Der Rezensent hebt bewundernd hervor, wie gelungen der Autor die Sprache der beiden Zeitebenen, der noch jungen Beziehung im Manhattan der 70er Jahre und der Sterbeprozess Margrets in der Gegenwart, voneinander abhebt. Dabei gebe es trotz aller Tragik auch urkomische Situationen, betont Schröder. Er hat gefesselt die Entwicklung dieser Ehe verfolgt, deren Erfolg darin besteht, dass hier ein Paar sich unbedingt und trotz allerlei Neurosen, Empfindlichkeiten und Machtspielchen füreinander entschieden hat. Dem Klappentext hat der Rezensent entnommen, dass der Roman autobiografisch begründet sei, und das beeindruckt ihn enorm, weil es, wie er anerkennend festhält, Yglesias "Fähigkeit zur distanzierten Selbstbeobachtung" demonstriert.

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