Drei Schicksale, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, führt Livaneli zu einer Geschichte zusammen: einen liberalen Professor aus Istanbul, den eine Midlife-Krise beutelt, einen traumatisierten Kriegsveteran und ein geschändetes Mädchen. Die 15-jährige Meryem steht im Zentrum. Sie weiß nichts von der Welt, nur dass sie als Frau alle Schuld auf sich zu nehmen hat. Bis sie erkennt, dass die Welt nicht hinter ihrem ostanatolischen Dorf endet, und ein unumkehrbarer Prozess der Emanzipation beginnt.
An der Ägäis stoßen sie schließlich aufeinander. Bei jedem von ihnen löst ihre Begegnung eine Entwicklung aus, die sie herausführt aus der Engstirnigkeit, ob sie sich nun mit religiösem Fundamentalismus, militantem Nationalismus oder pseudoliberalem Anything-goes tarnt.
Zülfü Livanelis international erfolgreicher Roman über einen Ehrenmord macht die Widersprüche der heutigen Türkei anhand einer ergreifenden Emanzipationsgeschichte deutlich.
An der Ägäis stoßen sie schließlich aufeinander. Bei jedem von ihnen löst ihre Begegnung eine Entwicklung aus, die sie herausführt aus der Engstirnigkeit, ob sie sich nun mit religiösem Fundamentalismus, militantem Nationalismus oder pseudoliberalem Anything-goes tarnt.
Zülfü Livanelis international erfolgreicher Roman über einen Ehrenmord macht die Widersprüche der heutigen Türkei anhand einer ergreifenden Emanzipationsgeschichte deutlich.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Volker Breidecker stellt den jüngsten Roman des Musikers, Filmemachers und Schriftstellers Zülfü Livaneli vor, der ihn nicht selten an dessen legendäre Lieder erinnert. In "Glückseligkeit" geht es, wie der Rezensent zusammenfasst, um die von ihrem eigenen Onkel vergewaltigte Meryem, um ihren Cousin Cemal, der zum Ehrenmord an ihr beauftragt wird, und um einen Professor in der Midlife-Crisis, die sich im zweiten Teil des Buches gemeinsam auf einem Segelschiff in der Ägäis wieder finden, fasst der Rezensent zusammen. Wie in seinen Liedern vereinigt Livaneli in den drei Schicksalen orientalische und westliche Motive und erzählt eine gleichermaßen berauschende wie schmerzvolle Geschichte, die zudem kaum ein Tabuthema der türkischen Gesellschaft auslässt, so der Rezensent gebannt. Allerdings verliert der Roman ab dem Zusammentreffen der drei Hauptfiguren viel von seiner "Dramatik und Schönheit" und zeigt stellenweise Kitsch und Unentschlossenheit, bedauert Breidecker, der das als Indiz für die bis heute unversöhnten Strömungen in der türkischen Gesellschaft gelesen hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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