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Was hat es mit dem Knallbonbon auf sich, das Suse all ihre Wünsche erfüllt? Und warum sieht die mysteriöse Frau, die ihr dieses Knallbonbon geschenkt hat, der Mutter von Felix so ähnlich? Den hat sich Suse zwar nicht gewünscht (oder höchstens heimlich), aber Felix erweist sich als wahrer Glückstreffer ... Ein liebenswert heiterer Kinderroman über das erste Verliebtsein und das Glück.

Produktbeschreibung
Was hat es mit dem Knallbonbon auf sich, das Suse all ihre Wünsche erfüllt? Und warum sieht die mysteriöse Frau, die ihr dieses Knallbonbon geschenkt hat, der Mutter von Felix so ähnlich? Den hat sich Suse zwar nicht gewünscht (oder höchstens heimlich), aber Felix erweist sich als wahrer Glückstreffer ...
Ein liebenswert heiterer Kinderroman über das erste Verliebtsein und das Glück.
Autorenporträt
Karla Schneider, geboren 1938 in Dresden, arbeitete nach dem Abitur zunächst ein Jahr lang in einer Fabrik und machte danach eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Bis 1979 als freie Journalistin tätig. Sie übersiedelte nach Wuppertal, wo sie seit 1989 als freie Schriftstellerin lebt. 2008 erhielt Karla Schneider den Alex-Wedding-Preis der Berliner Akademie der Künste für ihr umfangreiches kinder- und jugendliterarisches Werk.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2003

Frau Fortuna und die Kippfigur
Karla Schneiders "Glückskind"

"Was wünschst du dir, wenn eine Fee dir drei Wünsche freigibt?" Das ist ein bei Grundschulkindern beliebtes Frage- und Phantasierspiel. Märchen und Kinderbücher variieren es vielfach, meist mit der etwas bitteren Moral, daß die erfüllten Wünsche nicht halten, was sich der törichte Wünscher verspricht. Karla Schneider schickt in ihrem neuen Kinderroman eine seltsame, mit allerlei Klimbim geschmückte Frau namens Fortuna mitten in der Mathematikstunde in Suses Klasse. Sie sieht den Kindern tief in die Augen und fragt sie nach ihren Wünschen für die Zukunft. Dann schenkt sie ihnen irgendeinen Krimskrams. Suse, die ein Glückskind sein will, bekommt einen Knallbonbon mit einem Zettel, auf dem steht: "Ich werde dir alle Wünsche erfüllen." Danach geht es ihr wie den Märchenhelden: Sie muß sehen, wie sie die Erfüllung ihrer unbedachten Wünsche unwirksam macht. Karla Schneiders Leser sind aber Glückskinder, denn sie müssen sich damit nicht abfinden. Nachdem Suse den bedenklichen Zettel weggeworfen hat, begegnet ihr Felix, der in ihr sogleich seine ersehnte Freundin entdeckt. Ein größeres Glück als diese unverhoffte Freundschaft können sich beide Kinder nicht vorstellen.

Der erste Besuch in der Wohnung und Familie eines Schulfreundes ist für Kinder nicht selten eine Begegnung mit einer fremden Welt, in der die Bewohner seltsame Bräuche praktizieren. In Felix' Haus ist alles anders als bei Suse. Es gibt zwei Klingeln, eine für Freunde und eine für "sonstige Besucher". Das Wohnzimmer ist mit Teppichen, Kissen, kostbaren Decken und Vorhängen altmodisch ausgestattet. Das Wunderlichste ist Felix' Vater, dessen gutmütig-brummige Stimme, goldgelber Bart und behaarte Ohren Suse an einen Teddybären erinnern. Er ist Hausmann und so schüchtern, daß er in einem für Fremde unzugänglichen Kellergeschoß verschwindet, wenn "sonstige Besucher" klingeln. Felix' Mutter dagegen ist auf Reisen in Japan und anderen fernen Ländern. Felix ist aber sicher, daß sie spürt, wenn sie gebraucht wird. Und tatsächlich, als Suse, Felix und sein Vater in Schwierigkeiten geraten, kommt sie und bringt alles wieder in Ordnung. Kein Wunder, denn sie ist niemand anders als Frau Fortuna selbst.

Gute und auch lesbare Kinderbücher für Leser zwischen acht und elf Jahren sind rar. Karla Schneider ist mit der Geschichte von Suse, Felix und dem Glück eine solche seltene Kostbarkeit gelungen. Realistisch stellt sie den Alltag der Grundschulkinder mit ihren Schulpflichten und -sorgen, mit der großen Sehnsucht nach Freundschaft, mit der dick aufgetragenen Coolness der Jungen, mit den Eifersuchts- und Konkurrenz-Streitigkeiten der Mädchen dar. Frau Fortuna und ihr Mann, der sich in prekären Augenblicken tatsächlich in einen Teddy zu verwandeln scheint, bringen Wunder, Geheimnis und unaufdringlichen Humor in die Geschichte, und das ohne die üblichen Fantasy-Anklänge. Die Übergänge ins Phantastische sind fließend, kaum merklich; sie sind wie optische Tricks und Kippfiguren von unserer eigenen Lesart abhängig - schließlich lassen sich alle Geschehnisse auch vernünftig und psychologisch erklären. Dieses Verfahren ist am schönsten bei dem liebenswerten Herrn Fortuna gelungen. Eine Kippfigur ist bekanntlich auch das Glück, wie Frau Fortuna ohne moralinsauren Nebenton bemerkt. Man kann es "nur für einen Moment haben", aber den macht die Freundschaft zur kleinen irdischen Ewigkeit.

GUNDEL MATTENKLOTT

Karla Schneider: "Glückskind". Carl Hanser Verlag, München 2003. 200 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "seltene Kostbarkeit" lobt Rezensentin Gundel Mattenklott dieses Buch von Karla Schneider. Realistisch wie fantasiereich fand sie hier den Grundschulalltag dargestellt: Mit seinen Pflichten, Sorgen, der großen Sehnsucht nach Freundschaft, der "dick aufgetragenen Coolness der Jungen" und den "Eifersuchts- und Konkurrenzstreichen der Mädchen. In der Geschichte von Suse, Felix und dem Glück sieht Mattenklott sich Geheimnis mit unaufdringlichem Humor und ohne die üblichen Fantasy-Anklänge zu einer Geschichte mit fließenden Übergängen ins Fantastische entwickeln. Gefallen hat ihr besonders, dass diese Übergänge "wie optische Tricks und Kippfiguren" von der eigenen Lesart abhängig sind, und sich allesamt auch vernünftig und psychologisch erklären lassen.

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