Reconnect with the great outdoors, whether as a runner, walker, swimmer or wildlife fan, drawing on this guidance for making the most of outdoor or wilderness pursuits as an antidote to the pressures and difficulties of modern life.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2020Wie schlägt man die Forelle tot
Schling deine Arme um den Stamm eines Baums. Nimm, mach, such! Dieser Band will dazu anregen, den Weg "zurück zur Natur" zu finden. Denn: Es sei "eine simple Tatsache", dass "wir" nicht für ein Leben in vier Wänden geeignet seien. Aber wo stünde die Menschheit, wären alle im Wald geblieben? Auch wenn das Buch Tipps fürs Draußensein gibt - man könne sich, um Wasser zu sammeln, morgens T-Shirts um die Beine binden und durch taunasses Gras laufen -, geht es doch hauptsächlich um Outdoor-Gefühle. Da heißt es, Wandern sei eine "aufbauende, Freude machende Aktivität, die seit Hunderten von Jahren zelebriert wird". Das ist Humbug. "Zelebriert" wird es erst, seit man nicht mehr zu Fuß gehen muss, sondern sich dafür entscheiden kann. Angeln habe sofort eine stimmungsaufhellende Wirkung, heißt es anderswo. Wie man die Forelle totschlägt, kommt nicht vor. Auch die kostenlosen Stock-Fotos stellen nichts dar, sondern bebildern nur. Natürlich darf der Pragser Wildsee nicht fehlen, hier menschenleer. Dabei ist der Südtiroler See dank Instagram zu Tode geliebt. Sieht man Models, tragen sie Strickjacken und Karohemden. Viel ist von "Wildnis" die Rede, doch deutsche Wälder sind das nicht. Dieses Buch ist ärgerlich, ein Schnellschuss, der auf einer Welle mitschwimmt und nur gefühlige Momente präsentiert. Ein Buch wie ein Poetry-Slam von Julia Engelmann - es wird seine Käufer finden.
bär
"Go Wild. Dein Outdoor-Abenteuer wartet überall" von Chris Naylor. Bruckmann Verlag, München 2019. 192 Seiten, etwa 150 Fotos. Gebunden, 19,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schling deine Arme um den Stamm eines Baums. Nimm, mach, such! Dieser Band will dazu anregen, den Weg "zurück zur Natur" zu finden. Denn: Es sei "eine simple Tatsache", dass "wir" nicht für ein Leben in vier Wänden geeignet seien. Aber wo stünde die Menschheit, wären alle im Wald geblieben? Auch wenn das Buch Tipps fürs Draußensein gibt - man könne sich, um Wasser zu sammeln, morgens T-Shirts um die Beine binden und durch taunasses Gras laufen -, geht es doch hauptsächlich um Outdoor-Gefühle. Da heißt es, Wandern sei eine "aufbauende, Freude machende Aktivität, die seit Hunderten von Jahren zelebriert wird". Das ist Humbug. "Zelebriert" wird es erst, seit man nicht mehr zu Fuß gehen muss, sondern sich dafür entscheiden kann. Angeln habe sofort eine stimmungsaufhellende Wirkung, heißt es anderswo. Wie man die Forelle totschlägt, kommt nicht vor. Auch die kostenlosen Stock-Fotos stellen nichts dar, sondern bebildern nur. Natürlich darf der Pragser Wildsee nicht fehlen, hier menschenleer. Dabei ist der Südtiroler See dank Instagram zu Tode geliebt. Sieht man Models, tragen sie Strickjacken und Karohemden. Viel ist von "Wildnis" die Rede, doch deutsche Wälder sind das nicht. Dieses Buch ist ärgerlich, ein Schnellschuss, der auf einer Welle mitschwimmt und nur gefühlige Momente präsentiert. Ein Buch wie ein Poetry-Slam von Julia Engelmann - es wird seine Käufer finden.
bär
"Go Wild. Dein Outdoor-Abenteuer wartet überall" von Chris Naylor. Bruckmann Verlag, München 2019. 192 Seiten, etwa 150 Fotos. Gebunden, 19,99 Euro.
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