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Europäischen Beobachtern erscheinen die USA vertraut und fremd zugleich. Seit langem sind Coca-Cola, Hamburger und MTV zu einem festen Bestandteil unserer Kultur geworden. Auf betende amerikanische Präsidenten dagegen reagieren Europäer zumeist irritiert. Spätestens seit den jüngsten politischen Ereignissen wird offensichtlich, welche herausgehobenen Bedeutung der Religion in den USA zukommt. 12 Fachleute aus Deutschland und den USA beleuchten die verschiedenen Aspekte des komplexen, ja schillernden Verhältnisses von Politik und Religion in den USA. Welche Themen bewegen Juden und Katholiken,…mehr

Produktbeschreibung
Europäischen Beobachtern erscheinen die USA vertraut und fremd zugleich. Seit langem sind Coca-Cola, Hamburger und MTV zu einem festen Bestandteil unserer Kultur geworden. Auf betende amerikanische Präsidenten dagegen reagieren Europäer zumeist irritiert. Spätestens seit den jüngsten politischen Ereignissen wird offensichtlich, welche herausgehobenen Bedeutung der Religion in den USA zukommt.
12 Fachleute aus Deutschland und den USA beleuchten die verschiedenen Aspekte des komplexen, ja schillernden Verhältnisses von Politik und Religion in den USA. Welche Themen bewegen Juden und Katholiken, Evangelikale und schwarze Christen in den USA? Welche Organisationen greifen ihre religiös motivierten politischen Forderungen auf und welchen Erfolg haben ihre Lobby-Aktivitäten? Ist der amerikanische Präsident in seinen außenpolitischen Entscheidungen autonom oder muss er Rücksicht nehmen auf die Wünsche seiner evangelikal-fundamentalistischen, jüdischen oder katholischen Stammwählerklientel? Auf diese und eine Vielzahl anderer politisch relevanter Fragen geben die Beiträge des vorliegenden Bandes eine Antwort.
Autorenporträt
Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Katholischen Universitaet Eichstaett-Ingolstadt
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Zwei Jahrhunderte "selbstgefälliger Ignoranz" sind endgültig vorbei, lobt Bernd Greiner den Sammelband "God Bless America", herausgegeben von Manfred Brocker. Die Autoren greifen darin Alexis de Tocquevilles Erkenntnis von 1830 wieder auf, dass ohne Verständnis für ihre Religiosität die amerikanische Gesellschaft nicht begriffen werden kann. Denn anders als es der europäische Blick will, lässt sich das Phänomen nicht als "puritanische Bigotterie" abtun. Denn einerseits, zieht Greiner als Erkenntnis aus dem Band, gründet die in den USA besonders ausgeprägte politische Meinungsfreiheit gerade in einer "nicht hinterfragten Toleranz vielfältiger Heilsglauben". Andererseits habe die christliche Rechte nicht immer eine reaktionäre Agenda gehabt: "Auch Martin Luther King und seine Mitstreiter in der Bürgerrechtsbewegung kamen aus den Reihen bibelfester Christen", erinnert Greiner. Diese Spannungen und Ambivalenzen zwischen Politik und Religion "ebenso verständlich wie nuanciert herausgearbeitet zu haben, gehört zu den größten Verdiensten des Bandes", schreibt Greiner.

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