Die lange ontogenetisch bedingte Reifezeit ist für den Menschen Segen und Fluch zugleich, denn sie birgt ein hohes Maß an Sensibilität bis hin zur Verletzlichkeit, ohne die die bekannten Lernprozesse und kreatives Schaffen nicht möglich wären. Der Wahn ist mithin ein ständiger Begleiter mentaler Leistungen des Menschen. Nicht hatte Kant sich vor der Vernunftkritik mit den "Träumen eines Geistersehers" befasst. Es ist anzunehmen, dass in Kurt Gödels psychomentaler Disposition beides miteinander zusammenhängt: die mathematisch revolutionären Sätze und die Durchdringung von Wahn und Wirklichkeit