St. Pauli: Zufälle und Schicksale. Ineinander greifende Geschichten von Menschen. So zum Beispiel die des Ex-Knackis Johnny, des Postboten Manfred oder der hübschen Single-Frau Dorit. Sie alle treffen in einer zunächst harmlosen Nacht aufeinander. Einer Nacht, die ihren gewohnten Alltag gewaltig aus den Angeln hebt und nach der nichts mehr ist, wie es vorher war. Auch nicht für Kriminalkommissar Jörg Fedder, der es in einer neu hinzugefügten Story mit einem "Rentner in Rot" zu tun hat. Ein Buch über Menschen, die sich zur falschen Zeit am gleichen Ort befinden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ganz hin und weg ist Rezensent Friedrich Ani von Frank Göhres Roman "St. Pauli Nacht" von 1993, der bei Pendragon mit einigem Bonus-Material, unter anderem die Verfilmung Sönke Wortmanns auf DVD, neu aufgelegt wurde. In die St.-Pauli-Nacht mit ihren "Nachtgestalten" führt die literarische Milieustudie den Rezensenten, genauer gesagt die vor Christie Himmelfahrt, wo Huren, Freier, Kommissare und Taxifahrer in allen möglichen Konstellationen übereinander stolpern - nichts für "Leser in kugelsicheren Ohrensesseln", meint der hartgesottene Rezensent. Ein Werk von "bezwingender Schönheit und zeitloser technischer Eleganz", jubelt er und rät, den Film auf keinen Fall zuerst anzuschauen, um sich nicht von Wortmanns Starbesetzung, die man dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt, die Fantasie nehmen zu lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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