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Produktdetails
  • Verlag: Verlag der Kunst Dresden
  • 2000.
  • Seitenzahl: 182
  • Deutsch
  • Abmessung: 305mm
  • Gewicht: 1294g
  • ISBN-13: 9789057051555
  • ISBN-10: 9057051559
  • Artikelnr.: 09144710
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.12.2000

Bildbände

"Görlitz. Ansichten eines Denkmals" von Rudolf Hartmetz, mit einem Vorwort von Gottfried Kiesow, einem Essay von Wolfgang Wessig und Texten zur Stadtgestalt von Hans Mirtschin. Verlag der Kunst, Dresden 2000. 176 Seiten mit 120 Abbildungen. Gebunden. 68 Mark. ISBN 90-5705-155-9.

Görlitz gehört architektonisch zu den außergewöhnlichsten Städten in Deutschland. Jahrhundertelang überschnitten sich hier die Interessen von Brandenburg und Böhmen, von Sachsen und Preußen. Immer wieder wechselte die Landesherrschaft, währenddessen es die Bürger verstanden, die vielfältigen Einflüsse zu nutzen und ihrer Stadt ein unverwechselbares Aussehen zu geben. Zeitweise blühte der Ort wie eine Reichsstadt auf, und bis heute hat sich im Zentrum eine dicht gedrängte Bebauung aus Gotik, Renaissance, Barock, Historismus und Jugendstil erhalten. Westlich der Neiße steigen die Gassen sanft an, krümmen und verwinkeln sich und münden in große und kleine Plätze. Rudolf Hartmetz hat die Stadt zwischen 1993 und 1999 von vielen Stellen aus fotografiert und seine Bilder nun veröffentlicht. Man erblickt gestochene Schwarzweißaufnahmen, die durch feine bis kräftige Schattierungen die Häuser und Plätze plastisch modellieren und zeitlich entrücken. So unverkrampft wie einst die Steinmetze und Stukkateure hier die Flächen überformten, so spielerisch betrachtet Hartmetz die Fassaden: mal frontal, mal von der Seite; zuweilen nimmt er ein Haus im Ganzen in den Blick, dann wieder hebt er eine Einzelheit hervor. Der Reichtum an Formen, den Görlitz besitzt, kommt dadurch ausgezeichnet zur Geltung. Der einleitende Essay von Wolfgang Wessig befaßt sich jedoch merkwürdigerweise hauptsächlich mit der philosophischen Aufklärung in der Oberlausitz, anstatt tiefer in die städtebauliche Entwicklung und architektonische Eigenheit von Görlitz einzuführen. Zwar werden die Erklärungen zu den Bildern, die Hans Mirtschin im Anhang liefert, "Texte zur Stadtgestalt" genannt, doch es handelt sich überwiegend um quellenkundliche Angaben zu den einzelnen Gebäuden. Die Erläuterungen dieses Buches bleiben daher blaß gegenüber der beeindruckenden Kunst der Fotografie. (eiz)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sehr beeindruckt wirkt der mit "eiz" unterzeichnende Rezensent von den Fotografien, die Rudolf Hartmetz zwischen 1993 und 1999 von Görlitz gemacht hat. "Gestochene Schwarzweißaufnahmen, die durch feine bis kräftige Schattierungen die Häuser und Plätze plastisch und zeitlich entrücken". Der Reichtum an Formen in dieser Stadt zwischen Gotik, Renaissance, Barock, Historismus und Jugendstil komme so ausgezeichnet zur Geltung. Die begleitenden Texte des Bandes stoßen allerdings nicht auf die gleiche Begeisterung. Wolfgang Wessig befasse sich "merkwürdigerweise" hauptsächlich mit der philosophischen Aufklärung in der Niederlausitz, "anstatt tiefer in die städtebauliche Entwicklung und architektonische Eigenheit von Görlitz einzuführen". Auch Hans Mirtschins Erläuterungen blieben eher blass.

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