Dieser Band vereinigt die beiden berühmten Monographien Goethe von 1912 und Rembrandt vom 1916, ergänzt um die einst separat erschienenen Vorträge Deutschlands innere Wandlung von 1914 und Das Problem der historischen Zeit von 1916. Die beiden Schriften Goethe und Rembrandt stießen bei ihrem Erscheinen auf starke Resonanz und große Beachtung in der Literatur- und Kunstwissenschaft und gehören bis heute fraglos zu den bekanntesten und einflußreichsten Studien Simmels.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ralf Konersmann lobt die Folgerichtigkeit, mit der dieser Band der Simmel-Gesamtausgabe neben Simmels Monografie zu Goethe "seinen Rembrandt" gestellt habe. Denn so werde deutlich, welches Ziel Simmel mit diesen Porträts verfolgte - denen er 1916 ursprünglich, wie man erfährt, auch noch "einen Shakespeare und einen Beethoven" an die Seite zu stellen plante. Für Simmel haben die "großen Namen" die Rolle gespielt, wie Konersmann ausführt, den Weg des "Allgemein-Menschlichen" zu exemplifizieren, sie alle nämlich hätten, schreibt der Rezensent, für den Soziologen "Konfliktlösungen" repräsentiert, wie sie in der Moderne jeder suchen müsse; und sie alle hätten "in der endlich gefundenen Balance ihrer künstlerischen Existenz die 'Tragödie der Kultur' bezwungen". Schließlich lobt der Rezensent noch, dieser Band zeige zudem "den ganzen Simmel", Dokumente "seiner frappierenden Klarsicht" ebenso wie "seiner Verblendung". Selbst ein Denker vom Format Simmels, so zeigt sich für den Rezensenten nämlich an einem "bestürzenden Vortrag aus dem November 1914" hat sich von dem Begriff des "Lebens" auf "irrwitzige Abwege führen lassen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Herrlicher Wahnsinn.« DIE ZEIT 20161206