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Viele Bücher zu Goethes äußerer Gestalt - dies beweist ein offenbar großes Interesse für ein anschauliches Bild von ihm. Auf die Lebendmaske als dem einzigen authentischen Porträt muss sich das Interesse besonders richten, weil künstlerische Produkte zwangsläufig den Sichtakzent des Künstlers tragen. Seit 200 Jahren wird die Frage höchst unterschiedlich beurteilt, ob es eine oder zwei Lebendmasken-Abnahmen bei Goethe gab und ob die eine einzige heute erhaltene Lebendmaske aus 1807 (von C. G. Weißer) oder aus 1816 (von J. G. Schadow abgenommen) stammt. Um hier Klarheit zu erhalten, wurden…mehr

Produktbeschreibung
Viele Bücher zu Goethes äußerer Gestalt - dies beweist ein offenbar großes Interesse für ein anschauliches Bild von ihm. Auf die Lebendmaske als dem einzigen authentischen Porträt muss sich das Interesse besonders richten, weil künstlerische Produkte zwangsläufig den Sichtakzent des Künstlers tragen. Seit 200 Jahren wird die Frage höchst unterschiedlich beurteilt, ob es eine oder zwei Lebendmasken-Abnahmen bei Goethe gab und ob die eine einzige heute erhaltene Lebendmaske aus 1807 (von C. G. Weißer) oder aus 1816 (von J. G. Schadow abgenommen) stammt. Um hier Klarheit zu erhalten, wurden mehrere Lebendmasken aus verschiedenen Kopiereihen mit computertomographischer Technik exakt auf ihre formale Identität hin vermessen. Für eine Zeitzuordnung wurden diese Ergebnisse dann mit der Goethe-Büste verglichen, die C. G. Weißer 1808 genau nach seiner Masken-vorgabe schuf. Das Ergebnis ist eindeutig. Für diese Zuordnung waren zudem Tagebücher, Zeitgenossenberichte und Archivablagen heranzuziehen. Ausdruckspsychologisch ist interessant, wie sich Goethe aus seinem Temperament in die Zusage gefügt hat, eine Maske von sich abnehmen zu lassen - und wie sich dieser Affekt in das Erb- und Erlebnisgesicht des 58-Jährigen setzt. Als Randproblem wird die Frage nach einer vielfach angesprochenen Gesichtsasymmetrie bei Goethe gesehen und ihr durch vergleichende Messungen und Photomontagen nachgegangen.
Autorenporträt
Dr. Michael Hertl, 1968-991 Chefarzt einer Kinderklinik, ist seit 1970 Professor an der Universität Heidelberg. Er setzt sich wissenschaftlich unter anderem mit Ausdruckspsychologie bei Gesunden und Kranken sowie mit Physiognomik auseinander.