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Im Goethe-Jahr (mit seiner Betriebsamkeit und seinen zuweilen hilflosen, zuweilen geschmacklosen und oft beliebigen Aktualisierungsversuchen) ist zu selten nach der Tragfähigkeit und Tragweite von Goethes Dichtung gefragt worden. Der Verfasser kritisiert provokativ und sucht eine Antwort: Goethe hat in seinem Werk immer wieder Konfliktgehalte seines Lebens in der aufsteigenden Moderne bearbeitet. Er hat "Bruchstücke einer großen Konfession" durch historische, sachliche und ästhetische Distanzierung darstellbar und überschaubar gemacht: im Reichsritter Götz das Indiviuum, im Renaissancepoeten…mehr

Produktbeschreibung
Im Goethe-Jahr (mit seiner Betriebsamkeit und seinen zuweilen hilflosen, zuweilen geschmacklosen und oft beliebigen Aktualisierungsversuchen) ist zu selten nach der Tragfähigkeit und Tragweite von Goethes Dichtung gefragt worden. Der Verfasser kritisiert provokativ und sucht eine Antwort: Goethe hat in seinem Werk immer wieder Konfliktgehalte seines Lebens in der aufsteigenden Moderne bearbeitet. Er hat "Bruchstücke einer großen Konfession" durch historische, sachliche und ästhetische Distanzierung darstellbar und überschaubar gemacht: im Reichsritter Götz das Indiviuum, im Renaissancepoeten Tasso die Einsamkeit des Künstlers, im Magier Faust den entfesselten Weltverfügungsanspruch, in Faust und Margarete das Geschlechterverhältnis in der bürgerlichen Gesellschaft, in der Ackerbürgerkleinstadt von "Hermann und Dorothea" die epochale Krise der Französischen Revolution und so weiter. Kaisers Vorträge und Studien versuchen nach diesem Modell, aus dem Abstand von Goethes Werk de n Funken springen zu lassen. Im Fremden der Texte wird Vertrautes sichtbar, wenn uns an den Texten das Vertraute unserer Zeit fremd wird. Wir verstehen uns in unseren Möglichkeiten und Problemen nicht von selbst, sondern von weit her.