Die Geschichte von Proserpina, die Pluto in die Unterwelt entführte, wo sie als Königin an seiner Seite um ihr irdisches Leben betrogen wurde, hat seit der Antike zahlreiche Künstler fasziniert. So auch Goethe, der ihr ein Monodrama gewidmet und dieses sogar zweimal selbst inszeniert hat. Dennoch wurde sein Werk von der Forschung bislang weitgehend ignoriert. Der bekannte Literaturwissenschaftler Theo Buck eröffnet mit der vorliegenden Gesamtdeutung einen einfühlsamen Zugang zu dem wenig bekannten Werk. Er macht deutlich, dass Goethe hier das Gelingen existenzieller Selbstbehauptung auf die…mehr
Die Geschichte von Proserpina, die Pluto in die Unterwelt entführte, wo sie als Königin an seiner Seite um ihr irdisches Leben betrogen wurde, hat seit der Antike zahlreiche Künstler fasziniert. So auch Goethe, der ihr ein Monodrama gewidmet und dieses sogar zweimal selbst inszeniert hat. Dennoch wurde sein Werk von der Forschung bislang weitgehend ignoriert. Der bekannte Literaturwissenschaftler Theo Buck eröffnet mit der vorliegenden Gesamtdeutung einen einfühlsamen Zugang zu dem wenig bekannten Werk. Er macht deutlich, dass Goethe hier das Gelingen existenzieller Selbstbehauptung auf die Bühne hebt. Seine Proserpina führt aus ihrer tragischen Verzweiflung heraus einen engagierten Kampf um eine menschenwürdige Existenz. Damit zeichnet Goethe sie als beispielhafte Persönlichkeit und leidenden Menschen mit vorbildhaften Zügen.
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Autorenporträt
Theo Buck, Jahrhang 1930, war, nach längerer Tätigkeit in der Erwachsenenbildung und an ausländischen Universitäten, zunächst C3-Professor an der Georg-August-Universität Göttingen, danach bis zur Emeritierung Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur an der RWTH Aachen. Er arbeitet vor allem über Goethe, Büchner, Fontane, Trakl, Kraus, Brecht, Horváth, Celan, Johnson, Heiner Müller und Schädlich. Gastprofessuren an den Universitäten Paris III, IV und X, Antwerpen, Jerusalem, Middlebury/Vermont, Sao Paulo, Seoul.
Inhaltsangabe
- Einleitung
- "Proserpina": Prosafassung (1777)
- "Proserpina": Versfassung (1786)
- Goethes Monodrama "Proserpina"
- Der Proserpina-Mythos als Thema künstlerischer Gestaltung vor Goethe
- Goethe und das Proserpina-Thema
- Die Entstehungsgeschichte des Monodramas
- Die Thematik
- Text als 'innerer Monolog'
- Textanalyse: Monolog einer verzweifelten Frau
- 53 Selbstbesinnung Proserpinas
- Rückerinnerung an die Gespielinnen
- Hilferuf an Jupiter und Ceres
- Kritik an der göttlichen 'Ordnung'
- Bekenntnis zur Lebensfülle
- Pluto, der Entführer
- Hinwendung zu Mutter Ceres und zu Vater Jupiter
- "Hoffnung gießt/In Sturmnacht Morgenröthe"
- Der Granatapfel
- Wunschbild der Liebe
- "Die Unschuld zu Tode vergiftet"
- Huldigungsgruß der Parzen an die Königin der Nacht oder Die ewige Verdammnis
- Anklage Jupiters oder Die emanzipative Selbstbestimmung
- "... dem Orcus verhaftet"
- Zorn und Wut Proserpinas
- "... Du bist unser", singen die Parzen
- Haß auf Pluto, den Vergewaltiger
- "Unsre Königin", singen die Parzen
- Haß auf Pluto, "Abscheu und Gemahl"
- Und ewig singen die Parzen
- Auswertende Bemerkungen
- Ausbleibende Rezeption
- Wiedergeburt von Goethes "Proserpina" durch die Oper von Wolfgang Rihm?