Zweimal war Johann Wolfgang Goethe in Venedig: bei seiner ersten Italien-Reise Ende September bis Mitte Oktober 1786 und bei seiner zweiten Italien-Reise 1790. Die Eindrücke und Erlebnisse der ersten Reise hat er in dem Reisebericht „Italienische Reise“ festgehalten, der zwar auf seinen
Reisetagebüchern basiert, aber erst wesentlich später, im Jahre 1816, erschien.
Der vorliegende Insel-Band…mehrZweimal war Johann Wolfgang Goethe in Venedig: bei seiner ersten Italien-Reise Ende September bis Mitte Oktober 1786 und bei seiner zweiten Italien-Reise 1790. Die Eindrücke und Erlebnisse der ersten Reise hat er in dem Reisebericht „Italienische Reise“ festgehalten, der zwar auf seinen Reisetagebüchern basiert, aber erst wesentlich später, im Jahre 1816, erschien.
Der vorliegende Insel-Band präsentiert nun einige Auszüge aus seiner „Italienischen Reise“ - und zwar, was seinen Aufenthalt in Venedig betrifft. Er schildert euphorisch seine Ankunft, seine Spaziergänge und die Gondelfahrten durch die Lagunenstadt, er beschreibt seine Unterkunft („Ich bin gut logiert in der „Königin von England“, nicht weit vom Markusplatz“) und das Labyrinth der Kanäle und Straßen. Mehrfach ist er auf dem Markusturm, von wo „sich dem Auge ein einziges Schauspiel darstellt“. Auch kulturelle Themen finden ihren Niederschlag, so besuchte er Theatervorstellungen, so eine Komödie Goldonis.
Goethe hat aber auch Interesse an den Alltäglichkeiten der Lagunenstadt, so schildert er die Reinlichkeit und Unreinlichkeit der Straßen oder den Gesang der Schiffer. Natürlich fehlen auch nicht die Gebäude und Kunstwerke der Stadt (altgriechischen Löwen vor dem Arsenal oder Venezianische Malerei). Neben den Auszügen aus der „Italienischen Reise“ finden sich in dem Insel-Band auch einige „Venezianische Epigramme“, die Zeugnisse seines zweiten, wesentlich weniger enthusiastischen Venedig-Aufenthaltes sind.
Komplettiert wird der Insel-Band durch einige historische Ansichten (teilweise doppelseitig) von Venedig sowie vereinzelte Goethe-Zeichnungen und -Manuskripte. Der Herausgeber Mathias Mayer beleuchtet außerdem in einem Nachwort kurz die literaturhistorischen Hintergründe von Goethes Venedig-Aufenthalt.