Der Essay des Religionssoziologen Volkhard Krech beschäftigt sich mit der Frage, warum religiöse Themen nach der behaupteten Säkularisierung wieder hochaktuell sind. Im Fokus der Beobachtung stehen zeitgenössische Suchbewegungen, die zwischen instrumenteller Nutzung, suggerierter Authentizität und redlichem Bemühen ein Verhältnis zum Religiösen suchen. Dabei geht es ebenso um die neuen fundamentalistischen Strömungen wie um die im Zusammenhang mit Globalisierungsprozessen zunehmend populären Hinwendungen zu östlichen Religionen und um andere aktuell an Bedeutung gewinnende Formen kultureller und religiöser Hybridität. Der Essay macht deutlich: In die Bilder, die wir uns von Religion machen, werden nicht selten unbefriedigte Wünsche projiziert - oder der Rekurs auf Religion verdeckt gar Aporien der Moderne.