Pädagogik von überregionaler Bedeutung wird in Göttingen seit 250 Jahren betrieben, und zwar als Praxis wie als Theorie. Diese hat ihren Ort seit der Aufklärung vor allem in der Universität, die nach den 1920er Jahren als Sitz der ,Göttinger Schule' besondere Aufmerksamkeit auf sich zog. Im Jahre 2009 wurde von Kathrin Rheinländer unter dem Titel ,Göttinger Pädagogik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts' ein Sammelband mit Darstellungen der wissenschaftlichen Einrichtungen und der sie prägenden Personen veröffentlicht, die das erneute Aufblühen der Erziehungswissenschaft in den vergangenen fünf Jahrzehnten bewirkten. Die Details wesentlicher Etappen der damit verbundenen Modernisierung von Forschung, Lehre und Studium werden nun in einem zweiten Teil nachgereicht; die Forschungsschwerpunkte des Pädagogischen Seminars und die innovativen Studiengänge des Erziehungswissenschaftlichen Fachbereichs, die zur - von aussen vorgenommenen - Proklamation einer ,neuen Göttinger Schule' führten, ausführlich rekapituliert. Die Zusammenstellung aller (bis 2007) in Göttingen durchgeführten Promotionen und Habilitationen, eine Erläuterung der Ziele und Inhalte des ,Göttinger Katalogs Didaktischer Modelle' sowie einige ,biographische' Texte vervollständigen das vorliegende Buch, das im Auftrage des Göttinger Instituts für Erziehung und Unterricht herausgegeben wird.