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Wie der vorangehende Band "Hadschi Murat" (Tolstoi-Friedensbibliothek: Reihe C, 14) erschließt die vorliegenden Sammlung "Göttliches und Menschliches" zu Lebzeiten unveröffentlichte Erzählungen des russischen Dichters Leo N. Tolstoi, darunter Schlüsseltexte mit autobiographischem Hintergrund wie die 'Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen'. Folgende Novellen, Fragmente und szenische Dialoge werden in den Übertragungen von Ludwig und Dora Berndl gemäß der frühen Gesamtausgabe des Diederichs-Verlags dargeboten:Göttliches und Menschliches (1903-1906), Der junge Zar (1894), Chodynka (1910),…mehr

Produktbeschreibung
Wie der vorangehende Band "Hadschi Murat" (Tolstoi-Friedensbibliothek: Reihe C, 14) erschließt die vorliegenden Sammlung "Göttliches und Menschliches" zu Lebzeiten unveröffentlichte Erzählungen des russischen Dichters Leo N. Tolstoi, darunter Schlüsseltexte mit autobiographischem Hintergrund wie die 'Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen'. Folgende Novellen, Fragmente und szenische Dialoge werden in den Übertragungen von Ludwig und Dora Berndl gemäß der frühen Gesamtausgabe des Diederichs-Verlags dargeboten:Göttliches und Menschliches (1903-1906), Der junge Zar (1894), Chodynka (1910), Nachgelassene Aufzeichnungen des Starez Fjodor Kusmitsch (1905), Wofür? (1906), Es gibt in der ganzen Welt keine Schuldigen ... (1908-1910), Kornej Wassiljew (1905), Ein Idyll (um 1862), Tichon und Malanjka (um 1862), Wer sind die Mörder? (1908/09), Notizen eines Wahnsinnigen (1882/1884 und 1903), Was ich im Traume sah (1906), Zwei verschiedene Versionen der Geschichte des Bienenstockes mit dem Rindendeckel (1889/90), Sinnlose Hirngespinste (1895), Aufzeichnungen einer Mutter (um 1891), Vater Wassilij (1906), Der Mönchspriester Isidor (1909), Zwei Weggefährten (1891), Über das Gericht (1891), Kinderweisheit (1909-1910), Der Fremde und der Bauer (1909)."Trotzdem die Erzählungen aus Tolstojs Nachlaß häufig nicht nur unvollendet geblieben sind, sondern auch sprachlich zuweilen der letzten Vollendung entbehren, sind sie, wie sie sind, wahre Perlen großer Kunst, und sogar die flüchtigsten Skizzen verraten noch die Schöpferhand des Genies. Es sind Torsi, die, wie die unvollendeten Bildwerke eines Michelangelo, die Bewunderung der Nachwelt erregen." (Ludwig Berndl)Tolstoi-FriedensbibliothekReihe C, Band 15 (Signatur TFb_C015).Herausgegeben von Peter Bürger,Editionsmitarbeit: Ingrid von Heiseler.
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Autorenporträt
Leo (Lew) Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) stammte aus einer begüterten russischen Adelsfamilie; die Mutter starb bereits 1830, der Vater im Jahr 1837. Zunächst widmete sich der junge Graf dem Studium orientalischer Sprachen (1844) und der Rechtswissenschaft (ab 1847). 1851 Eintritt in die Armee des Zarenreiches (Kaukasuskrieg, Krimkrieg 1854). 1862 Eheschließung mit Sofja Andrejewna, geb. Behrs (1844-1919); das Paar hatte insgesamt dreizehn Kinder (Hauptwohnsitz: Landgut Jasnaja Poljana bei Tula). Literarischen Weltruhm erlangte L. Tolstoi durch seine Romane "Krieg und Frieden" (1862-1869) und "Anna Karenina" (1873-1878). Ab einer tiefen Krise in den 1870er Jahren wurde die seit Jugendtagen virulente religiöse Sinnsuche zum "Hauptmotiv" des Lebens. Theologische bzw. religionsphilosophische Arbeiten markieren die Abkehr von einem auf dem Pakt mit der Macht erbauten orthodoxen Kirchentum (Exkommunikation 1901). Für Christen sah Tolstoi ausnahmslos keine Möglichkeit der Beteiligung an Staats-Eiden und Tötungsapparaten (Militär, Justiz, Todesstrafe, Herrschaftsideologie des Patriotismus, blutige Revolution mit Menschenopfern). Die in der Bergpredigt Jesu erkannte "Lehre vom Nichtwiderstreben" ließ ihn schließlich zu einem Inspirator Gandhis werden. Lackmusstext für den Wahrheitsgehalt aller Religionen waren für Tolstoi die Ablehnung jeglicher Gewalt und das Zeugnis für die Einheit der ganzen menschlichen Familie. Thomas Mann fand wenig Gefallen an der hochmoralischen "Kunsttheorie" und den (von Rosa Luxemburg z.T. durchaus geschätzten) Traktaten des späten Tolstoi, bemerkte aber - mit Blick auf die vielen Millionen Toten des Ersten Weltkriegs - 1928 anlässlich der Jahrhundertfeier von Tolstois Geburt: "Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären."