Kristin Winters Kurzgeschichten handeln von der Sprachlosigkeit zwischen den Menschen, von den Momenten der Einsamkeit und Verlorenheit - trotz vordergründiger Nähe und Vertrautheit - und von den Verletzungen, die aus dem Unvermögen entstehen, sich dem anderen mitzuteilen. Aber ihre Figuren möchten keine 'Goldfische' sein, die stumm ihre Kreise ziehen. Sie treffen Entscheidungen - mitunter gegen die Wünsche der Mitmenschen, wechseln auf ihrem Weg die Richtung und werden doch immer wieder mit eigener und fremder Wort- und Hilflosigkeit konfrontiert.Die Geschichten sind mit feinen Fäden kunstvoll verwoben, denn die Lebenswege der Protagonisten kreuzen sich auf unterschiedlichste Weise. So kann der Leser teilhaben am Leben ganz verschiedener Menschen - junger und älterer, starker und scheinbar schwächerer, sich verliebender und sich trennender.Dabei beobachtet die Autorin sehr genau und lässt oft in den kleinen Dingen, den leisen Gesten die tiefer liegenden Gefühle und Wahrheiten erkennen. Sie regt dazu an, auch dem kaum Wahrnehmbaren nachzuspüren und hinter den Fassaden die Geheimnisse und Abgründe zu erahnen.