Der Komödienautor Carlo Goldoni gilt in der Literaturforschung als wichtigster Reformer des italienischen Theaters. Seine formalen und inhaltlichen Neuerungen stehen für ein wirklichkeitsnahes Theater, das die gesellschaftlichen Verhältnisse im Venedig des 18. Jh. spiegelt und mit seinen psychologisierenden Charakterzeichnungen die traditionelle Lachkomödie weit hinter sich lässt. Sein Werk ist somit eng in den Kontext der zeitgenössischen Strömung der Aufklärung eingebettet. Aber worin genau liegt das ideologische Potenzial seiner Bühnenstücke? Durch welche dramaturgischen Mittel wird es transportiert? Nach einer Einführung in den historischen Hintergrund untersucht die Autorin anhand einiger ausgewählter Werke, in welchem Maße hier Themen, Charaktere und Komik vom geistigen und sozialen Umbruch des 18. Jh. durchzogen sind. Die goldonische Komödie wird als eine Gattung erörtert, die nicht länger einzig auf die Erheiterung des Publikums abzielt, sondern sich auch als Abbild problematischer sozialer Gefüge versteht. Dieses Buch richtet sich an Lehrende und Studierende der Romanistik sowie an weitere Literatur- und Theaterinteressierte.