Die Gorani, slawischsprachige Muslime in der Grenzregion zwischen Albanien, dem Kosovo und Mazedonien, blicken auf eine lange Migrationsgeschichte, die bis in das Osmanische Reich zurück reicht. Als Büchsenmacher und Zuckerbäcker geschätzt, stellten die jungen Männer, die in die Städte des Osmanischen Reiches gingen, eine wichtige Einkommensquelle für die Bergdörfer von Gora dar. Mit dem Zerfall Jugoslawiens blieben nicht nur die Wege nach Belgrad, Sarajewo oder Zagreb versperrt. Als slawische Muslime fanden sie sich zudem zwischen den Stühlen des albanischen und serbischen Nationalismus wieder, während zugleich die Migration in die EU immer schwieriger wird.
Der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger gibt einen Einblick in die Lebensbedingungen und politischen Verhältnisse dieser marginalisierten Minderheit, ihre Migrationsgeschichte und die kulturellen Spuren, die ihre Migration nach Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich hinterlassen hat.
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