Michail Gorbatschow - die große politische Biografie
Glasnost und Perestroika sind untrennbar mit seiner Person verbunden, ebenso wie das Ende des Kalten Krieges: Der sowjetische bzw. russische Politiker Michail Gorbatschow, der selbst die Deutsche Einheit als eine seiner wichtigsten Taten bezeichnet hat, gilt als einer der großen Reformer des 20. Jahrhunderts. Für sein Engagement erhielt er 1990 den Friedensnobelpreis.
Doch wie weit hatte sich der einst treue Leninist und Kommunist wirklich von der Ideologie und vom Block-Denken gelöst? Stimmt das Bild, dass Gorbatschow bereits während seiner Amtszeit ein westlicher Demokrat gewesen sei? Der Osteuropa-Historiker Ignaz Lozo geht diesen Fragen zum Leben eines beeindruckenden Staatsmannes nach.
Die Anfänge eines Jahrhundertreformers: Gorbatschows Kindheit und Jugend im NordkaukasusMoskauer Intrigengeflecht: Aufstieg ins Politbüro nach Karriereanfang in der ProvinzDie deutsch-sowjetischen Beziehungen und die Verhandlungen mit Helmut Kohl, die zur deutschen Einheit führtenPerestroika und die deutsche Wiedervereinigung aus sowjetischer und DDR-SichtNach Mauerfall und dem Ende der Sowjetunion: der Privatmann Michail Gorbatschow
Präzise, umfassend und empathisch: das Porträt eines großen Reformers
Ignaz Lozo beschäftigt sich seit 1985 auf journalistischer und wissenschaftlicher Ebene mit Michail Gorbatschow. Auf Basis zahlloser russischer Quellen, die teils als Staatsgeheimnis deklariert sind, sowie dank vieler Gespräche und Interviews mit Gorbatschow, seinen Weggefährten und Gegnern, ist ihm eine äußerst differenzierte Politiker-Biografie gelungen. Ignaz Lozo legt mit dieser Biografie, die erstmals Gorbatschows ganzes Leben umspannt, ein politisches und ein persönliches Porträt vor. Der renommierte Autor und Osteuropa-Historiker wirft auch einen hintergründigen Blick auf den Untergang der Sowjetunion und den russischen Krieg gegen die Ukraine.
Glasnost und Perestroika sind untrennbar mit seiner Person verbunden, ebenso wie das Ende des Kalten Krieges: Der sowjetische bzw. russische Politiker Michail Gorbatschow, der selbst die Deutsche Einheit als eine seiner wichtigsten Taten bezeichnet hat, gilt als einer der großen Reformer des 20. Jahrhunderts. Für sein Engagement erhielt er 1990 den Friedensnobelpreis.
Doch wie weit hatte sich der einst treue Leninist und Kommunist wirklich von der Ideologie und vom Block-Denken gelöst? Stimmt das Bild, dass Gorbatschow bereits während seiner Amtszeit ein westlicher Demokrat gewesen sei? Der Osteuropa-Historiker Ignaz Lozo geht diesen Fragen zum Leben eines beeindruckenden Staatsmannes nach.
Die Anfänge eines Jahrhundertreformers: Gorbatschows Kindheit und Jugend im NordkaukasusMoskauer Intrigengeflecht: Aufstieg ins Politbüro nach Karriereanfang in der ProvinzDie deutsch-sowjetischen Beziehungen und die Verhandlungen mit Helmut Kohl, die zur deutschen Einheit führtenPerestroika und die deutsche Wiedervereinigung aus sowjetischer und DDR-SichtNach Mauerfall und dem Ende der Sowjetunion: der Privatmann Michail Gorbatschow
Präzise, umfassend und empathisch: das Porträt eines großen Reformers
Ignaz Lozo beschäftigt sich seit 1985 auf journalistischer und wissenschaftlicher Ebene mit Michail Gorbatschow. Auf Basis zahlloser russischer Quellen, die teils als Staatsgeheimnis deklariert sind, sowie dank vieler Gespräche und Interviews mit Gorbatschow, seinen Weggefährten und Gegnern, ist ihm eine äußerst differenzierte Politiker-Biografie gelungen. Ignaz Lozo legt mit dieser Biografie, die erstmals Gorbatschows ganzes Leben umspannt, ein politisches und ein persönliches Porträt vor. Der renommierte Autor und Osteuropa-Historiker wirft auch einen hintergründigen Blick auf den Untergang der Sowjetunion und den russischen Krieg gegen die Ukraine.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.03.2021Seine Stärke lag in seiner Schwäche
Eine Biographie über Michail Gorbatschow - den Leninisten und Reformer
Der Name der Website ist Programm: gorby.ru. Nach seinem Rücktritt als letzter und einziger Präsident der Sowjetunion hat sich Michail Gorbatschow seiner Stiftung zugewandt, deren offizielle Bezeichnung noch an ihre bürokratische Herkunft erinnert: "Internationaler Fonds sozial-ökonomischer und politologischer Analysen". Die Webadresse ruft andere Assoziationen auf: Als "Gorbi" hatte der Friedensnobelpreisträger des Jahres 1990 seine größten Erfolge vor jubelnden Menschenmassen im Ausland gefeiert. Zu Hause galt er allerdings als Totengräber einer Supermacht, als Verräter an den sozialistischen Idealen und als Verursacher einer Massenarmut.
Der Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist Ignaz Lozo legt eine neue Biographie vor, die ein ebenso ausgewogenes wie kritisches Bild von Michail Gorbatschow zeichnet. Lozo stützt sich auf eine breite Materialbasis. Er kennt den Helden seines Buches gut: Zwischen 1992 und 2019 hat er Gorbatschow insgesamt neun Mal interviewt. Überdies hat er Gespräche mit wichtigen Akteuren wie dem amerikanischen Außenminister James Baker, dem sowjetischen Verteidigungsminister Dmitri Jasow, Kohls Berater Horst Teltschik oder dem litauischen Präsidenten Vytautas Landsbergis geführt. Schließlich ist es Lozo gelungen, frühe Bekannte von Michail Gorbatschow ausfindig zu machen und zu befragen. Diesen Zeugnissen vertraut Lozo jedoch nicht ohne Weiteres. Er gleicht seine Gesprächsinformationen immer wieder mit den publizierten Memoiren wichtiger Zeitzeugen und dem aktuellen Stand der zeithistorischen Forschung ab.
Michail Gorbatschow stammt aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen. Er wurde 1931 in einem Dorf im Nordkaukasus geboren. Schon früh geriet seine Familie ins Räderwerk der Geschichte. Die große Hungersnot der Jahre 1932 und 1933, eine direkte Folge der stalinistischen Zwangskollektivierung, forderte in der Ukraine etwa 4,5 Millionen Todesopfer. Auch in den angrenzenden südrussischen Gebieten starben viele Menschen. Gorbatschow verlor drei Familienangehörige väterlicherseits, selbst überlebte er, weil sein Großvater mütterlicherseits eine Kolchose leitete. Beide Großväter wurden Opfer des Stalin-Terrors der dreißiger Jahre. Dabei hatten sie Glück im Unglück: Sie konnten jeweils ein Jahr nach ihrer Verhaftung zurückkehren. Als Elfjähriger erlebte Gorbatschow die Besetzung seines Dorfes durch die Wehrmacht und ukrainische Kollaborateure. Sein Vater war eingezogen worden und überlebte die Kämpfe mit viel Glück. Nach dem Krieg arbeitete der junge Gorbatschow zusätzlich zur Schule als Mähdrescherführer und bekannte später, er habe in diesen fünf Jahren "viel Staub geschluckt".
Zum Rechtsstudium ging Gorbatschow nach Moskau. Dort bezog er ein Wohnheim, in dem mehr Menschen lebten als in seinem Heimatdorf. Er engagierte sich im kommunistischen Jugendverband und wurde zum überzeugten Stalinisten. Der Tod des sowjetischen Diktators im Frühjahr 1953 war für ihn ein erschütterndes Erlebnis, obwohl der Terror auch in seiner Familie gewütet hatte. In Gorbatschows Studienzeit fällt auch die Heirat mit Raissa Titarenko, die später als elegante und weltgewandte First Lady einen entscheidenden Anteil am internationalen Prestigegewinn der Sowjetunion und ihres obersten Repräsentanten haben sollte. Erst 2012 machte Gorbatschow auch eine private Tragödie öffentlich: Das junge Ehepaar musste das erste Kind abtreiben lassen, weil Raissa an einer gefährlichen Herzkrankheit litt. 1957 kam die Tochter Irina zur Welt.
Nach dem Studium kehrte Gorbatschow in seine nordkaukasische Heimat zurück und begann eine steile Karriere im Parteiapparat. In den sechziger Jahren konnte er dabei genau beobachten, welche Mischung aus Anpassung und Auflehnung dem eigenen Fortkommen in der Partei am förderlichsten war. Es gelang Gorbatschow zu dieser Zeit, sich die Unterstützung des mächtigen KGB-Chefs Andropow und des konservativen Chefideologen Michail Suslow zu sichern. 1971 wurde er zum Vollmitglied des Zentralkomitees und gehörte damit zum inneren Kreis der Macht. Er verhielt sich nicht aus Opportunismus systemkonform, sondern pries die sozialistische Gesellschaftsordnung aus tiefer Überzeugung. Als hoher Parteifunktionär genoss er auch alle Privilegien der sowjetischen Elite. Er konnte ausgedehnte Reisen ins westliche Ausland unternehmen, nach Italien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und in die Bundesrepublik Deutschland. Gorbatschow bewunderte die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaften, glaubte aber fest an die Reformierbarkeit der Planwirtschaft. Bereits 1966 hatte er sich bei seiner ersten Reise in der DDR von einem sozialistischen Anreizsystem und höherer Eigenverantwortung der Betriebe beeindruckt gezeigt. Eine Ironie der Geschichte liegt darin, dass der Hardliner Erich Honecker zwanzig Jahre später aus Ärger über die "Perestrojka" eine Einladung Gorbatschows zu einem gemeinsamen Abendessen ausschlug.
In den achtziger Jahren stieg Gorbatschows Stern weiter. Sogar der greisen Führungsclique der Partei war klar, dass die Sowjetwirtschaft hoffnungslos veraltet und nicht leistungsfähig war. Allerdings fielen den Parteibonzen, die selbst kaum über ökonomische Qualifikationen verfügten, nur stalinistische Disziplinierungsmaßnahmen ein. Gorbatschow hatte in seiner Parteilaufbahn gelernt zu warten und unterstützte sowohl Juri Andropow als auch Konstantin Tschernenko bei deren Aufstieg an die Spitze der Sowjetunion. Beide verstarben aber nach kurzer Zeit im Amt. Dass Gorbatschow 1985 zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei ernannt wurde, ist dieser für ihn glücklichen Konstellation zu verdanken. Es war allen Entscheidungsträgern klar, dass angesichts der Wirtschaftskrise ein jüngerer Politiker den politischen Prozess gestalten musste - der sinkende Erdölpreis hatte die dringend benötigten Deviseneinnahmen einbrechen lassen. Gorbatschow befasste sich als Erstes mit dem ruinösen Rüstungswettlauf mit den Vereinigten Staaten. Er kündigte einen einseitigen Verzicht auf Atomwaffentests an und lancierte eine Initiative, die bis ins Jahr 2000 eine atomwaffenfreie Welt schaffen wollte. Innenpolitisch konzentrierte er sich auf ein wirtschaftliches Programm, das die Produktion von Gütern "beschleunigen" sollte. Außerdem forderte er "Glasnost", also Transparenz über politische und gesellschaftliche Missstände. Das berühmte Schlagwort der "Perestrojka" tauchte erst später auf und blieb auf seltsame Weise konturlos. Erst 1987 veröffentlichte Gorbatschow ein umfangreiches Buch über die "Perestrojka", in dem er sein Programm zu erklären versuchte. Allerdings klaffte ein grotesker Widerspruch zwischen seinem umfassenden Modernisierungsanspruch und den rückwärtsgewandten Reformvorschlägen, die von den leninistischen Prinzipien über die Vorzüge der Planwirtschaft bis hin zu der Führungsrolle der Kommunistischen Partei reichten.
Letztlich wurde Gorbatschow zum Opfer seines eigenen Liberalisierungskurses. Seine größte Illusion bestand darin, dass er bis zuletzt an die Reformierbarkeit des sozialistischen Gesellschaftssystems glaubte. Wie ein roter Faden zieht sich die Bewunderung für den Revolutionsführer Lenin durch seine Reden. Seinen Amtsantritt als Generalsekretär stellte er prominent unter das Zeichen von "Lenins Lehre", die er als "Handlungsanweisung" und "Kompass" bezeichnete. Sogar Lenins Forderung nach der Parteilichkeit der Presse und der Medien übernahm Gorbatschow ohne Änderungen. Ganz im Geiste Lenins hielt er auch die Nationalitätenfrage in der Sowjetunion für gelöst - bis auseinanderflog, was nie zusammengehört hatte. Noch im Jahr 1990 würdigte Gorbatschow den 120. Geburtstag des Revolutionsführers und behauptete, sich von Lenin abzuwenden heiße, "die Wurzeln der Gesellschaft und des Staates" abzutrennen.
Die Liste von Gorbatschows Versäumnissen und Fehleinschätzungen ist lang: Er pries die Roten Khmer als "kambodschanische Patrioten", er hob die Verbannung des Dissidenten Andrej Sacharow verspätet auf, er verurteilte nie die Niederschlagung des Prager Frühlings, er beteiligte sich aktiv an der Verharmlosung des Abschusses eines südkoreanischen Passagierflugzeugs, er wandte sich erst knapp drei Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung, er leugnete die Existenz des geheimen Zusatzprotokolls zum Hitler-Stalin-Pakt. Gleichzeitig würdigt Ignaz Lozo Gorbatschow zu Recht aber auch als weitsichtigen Staatsmann, der den Kalten Krieg beendete und den osteuropäischen Staaten ihre Souveränität zurückgab. Entscheidend war hier die von einem sowjetischen Pressesprecher geprägte Formel der "Sinatra-Doktrin": Die Sowjetunion verzichtete freiwillig auf ihre Vormachtstellung, die Länder des ehemaligen Ostblocks konnten dem berühmten Songtext folgen: "I did it my way."
Breiten Raum nimmt in Lozos Darstellung die Frage der Nato-Ost-Erweiterung ein. Er verweist richtig darauf, dass es bei den Verhandlungen über die deutsche Einheit nie schriftliche Zusagen gegeben habe, dass sich die Nato nicht weiter ostwärts ausdehnen werde. Allerdings gibt Lozo wahrscheinlich eine zu optimistische Interpretation des Entscheidungsprozesses. Helmut Kohl musste zwischen dem amerikanischen Insistieren auf der Nato und der sowjetischen Vision einer europäischen Friedensordnung vermitteln. Der Bundeskanzler wusste auch ganz genau, dass die Wiedervereinigung Deutschlands weder in Frankreich noch in Großbritannien Begeisterungsstürme auslösen würde. Die amerikanische Regierung befürchtete zudem, dass Bonn einen separaten Deal mit Moskau abschließen und dabei die eigene Nato-Mitgliedschaft in die Verhandlungsmasse einbringen könnte. Deshalb bekräftigte James Baker bei einem Gespräch am 18. Mai 1990 in Moskau die amerikanische Forderung nach einer gesamtdeutschen Nato-Mitgliedschaft. Gorbatschow erwiderte darauf ironisch, in einem solchen Fall würde auch die Sowjetunion ein Nato-Beitrittsgesuch stellen. Im endgültigen 2+4-Vertrag über die deutsche Einheit ist die Freiheit des vereinten Deutschland verbrieft, einem Bündnis anzugehören. Die Frage einer allfälligen Nato-Ost-Erweiterung taucht hingegen nicht auf. Ignaz Lozo erwähnt zwar, dass Bonn und Moskau sich kurz vor der Unterzeichnung des 2+4-Vertrags auf eine deutsche Zahlung von 15 Milliarden Mark für den Abzug der Roten Armee verständigten, stellt aber keinen Kausalzusammenhang zwischen den beiden Ereignissen her. Dabei war genau das die amerikanische Taktik. Der damalige stellvertretende nationale Sicherheitsberater Robert Gates brachte die Methode später unverfroren auf den Punkt: "to bribe the Soviets out". Schon im Oktober 1993 machte der russische Präsident Jelzin seinem Unmut Luft und wies in einem Brief an Präsident Clinton darauf hin, dass der "Geist" des 2+4-Vertrags, der explizit eine Stationierung fremder Nato-Truppen in den neuen Bundesländern verbiete, gleichzeitig eine Nato-Ost-Erweiterung ausschließe. Putin machte in seiner erzürnten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz von 2007 deutlich, dass er genau diese Argumentationslinie teilt. Bis heute scheiden sich in Russland und Westeuropa die Geister an Gorbatschows letztlich konsequenter Haltung, dass auch die ehemaligen Satellitenstaaten der Sowjetunion ihre militärische Bündniszugehörigkeit selbst bestimmen können.
ULRICH SCHMID
Ignaz Lozo: Gorbatschow. Der Weltveränderer.
wbg Theiss, Darmstadt 2021. 400 S., 28,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Biographie über Michail Gorbatschow - den Leninisten und Reformer
Der Name der Website ist Programm: gorby.ru. Nach seinem Rücktritt als letzter und einziger Präsident der Sowjetunion hat sich Michail Gorbatschow seiner Stiftung zugewandt, deren offizielle Bezeichnung noch an ihre bürokratische Herkunft erinnert: "Internationaler Fonds sozial-ökonomischer und politologischer Analysen". Die Webadresse ruft andere Assoziationen auf: Als "Gorbi" hatte der Friedensnobelpreisträger des Jahres 1990 seine größten Erfolge vor jubelnden Menschenmassen im Ausland gefeiert. Zu Hause galt er allerdings als Totengräber einer Supermacht, als Verräter an den sozialistischen Idealen und als Verursacher einer Massenarmut.
Der Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist Ignaz Lozo legt eine neue Biographie vor, die ein ebenso ausgewogenes wie kritisches Bild von Michail Gorbatschow zeichnet. Lozo stützt sich auf eine breite Materialbasis. Er kennt den Helden seines Buches gut: Zwischen 1992 und 2019 hat er Gorbatschow insgesamt neun Mal interviewt. Überdies hat er Gespräche mit wichtigen Akteuren wie dem amerikanischen Außenminister James Baker, dem sowjetischen Verteidigungsminister Dmitri Jasow, Kohls Berater Horst Teltschik oder dem litauischen Präsidenten Vytautas Landsbergis geführt. Schließlich ist es Lozo gelungen, frühe Bekannte von Michail Gorbatschow ausfindig zu machen und zu befragen. Diesen Zeugnissen vertraut Lozo jedoch nicht ohne Weiteres. Er gleicht seine Gesprächsinformationen immer wieder mit den publizierten Memoiren wichtiger Zeitzeugen und dem aktuellen Stand der zeithistorischen Forschung ab.
Michail Gorbatschow stammt aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen. Er wurde 1931 in einem Dorf im Nordkaukasus geboren. Schon früh geriet seine Familie ins Räderwerk der Geschichte. Die große Hungersnot der Jahre 1932 und 1933, eine direkte Folge der stalinistischen Zwangskollektivierung, forderte in der Ukraine etwa 4,5 Millionen Todesopfer. Auch in den angrenzenden südrussischen Gebieten starben viele Menschen. Gorbatschow verlor drei Familienangehörige väterlicherseits, selbst überlebte er, weil sein Großvater mütterlicherseits eine Kolchose leitete. Beide Großväter wurden Opfer des Stalin-Terrors der dreißiger Jahre. Dabei hatten sie Glück im Unglück: Sie konnten jeweils ein Jahr nach ihrer Verhaftung zurückkehren. Als Elfjähriger erlebte Gorbatschow die Besetzung seines Dorfes durch die Wehrmacht und ukrainische Kollaborateure. Sein Vater war eingezogen worden und überlebte die Kämpfe mit viel Glück. Nach dem Krieg arbeitete der junge Gorbatschow zusätzlich zur Schule als Mähdrescherführer und bekannte später, er habe in diesen fünf Jahren "viel Staub geschluckt".
Zum Rechtsstudium ging Gorbatschow nach Moskau. Dort bezog er ein Wohnheim, in dem mehr Menschen lebten als in seinem Heimatdorf. Er engagierte sich im kommunistischen Jugendverband und wurde zum überzeugten Stalinisten. Der Tod des sowjetischen Diktators im Frühjahr 1953 war für ihn ein erschütterndes Erlebnis, obwohl der Terror auch in seiner Familie gewütet hatte. In Gorbatschows Studienzeit fällt auch die Heirat mit Raissa Titarenko, die später als elegante und weltgewandte First Lady einen entscheidenden Anteil am internationalen Prestigegewinn der Sowjetunion und ihres obersten Repräsentanten haben sollte. Erst 2012 machte Gorbatschow auch eine private Tragödie öffentlich: Das junge Ehepaar musste das erste Kind abtreiben lassen, weil Raissa an einer gefährlichen Herzkrankheit litt. 1957 kam die Tochter Irina zur Welt.
Nach dem Studium kehrte Gorbatschow in seine nordkaukasische Heimat zurück und begann eine steile Karriere im Parteiapparat. In den sechziger Jahren konnte er dabei genau beobachten, welche Mischung aus Anpassung und Auflehnung dem eigenen Fortkommen in der Partei am förderlichsten war. Es gelang Gorbatschow zu dieser Zeit, sich die Unterstützung des mächtigen KGB-Chefs Andropow und des konservativen Chefideologen Michail Suslow zu sichern. 1971 wurde er zum Vollmitglied des Zentralkomitees und gehörte damit zum inneren Kreis der Macht. Er verhielt sich nicht aus Opportunismus systemkonform, sondern pries die sozialistische Gesellschaftsordnung aus tiefer Überzeugung. Als hoher Parteifunktionär genoss er auch alle Privilegien der sowjetischen Elite. Er konnte ausgedehnte Reisen ins westliche Ausland unternehmen, nach Italien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und in die Bundesrepublik Deutschland. Gorbatschow bewunderte die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaften, glaubte aber fest an die Reformierbarkeit der Planwirtschaft. Bereits 1966 hatte er sich bei seiner ersten Reise in der DDR von einem sozialistischen Anreizsystem und höherer Eigenverantwortung der Betriebe beeindruckt gezeigt. Eine Ironie der Geschichte liegt darin, dass der Hardliner Erich Honecker zwanzig Jahre später aus Ärger über die "Perestrojka" eine Einladung Gorbatschows zu einem gemeinsamen Abendessen ausschlug.
In den achtziger Jahren stieg Gorbatschows Stern weiter. Sogar der greisen Führungsclique der Partei war klar, dass die Sowjetwirtschaft hoffnungslos veraltet und nicht leistungsfähig war. Allerdings fielen den Parteibonzen, die selbst kaum über ökonomische Qualifikationen verfügten, nur stalinistische Disziplinierungsmaßnahmen ein. Gorbatschow hatte in seiner Parteilaufbahn gelernt zu warten und unterstützte sowohl Juri Andropow als auch Konstantin Tschernenko bei deren Aufstieg an die Spitze der Sowjetunion. Beide verstarben aber nach kurzer Zeit im Amt. Dass Gorbatschow 1985 zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei ernannt wurde, ist dieser für ihn glücklichen Konstellation zu verdanken. Es war allen Entscheidungsträgern klar, dass angesichts der Wirtschaftskrise ein jüngerer Politiker den politischen Prozess gestalten musste - der sinkende Erdölpreis hatte die dringend benötigten Deviseneinnahmen einbrechen lassen. Gorbatschow befasste sich als Erstes mit dem ruinösen Rüstungswettlauf mit den Vereinigten Staaten. Er kündigte einen einseitigen Verzicht auf Atomwaffentests an und lancierte eine Initiative, die bis ins Jahr 2000 eine atomwaffenfreie Welt schaffen wollte. Innenpolitisch konzentrierte er sich auf ein wirtschaftliches Programm, das die Produktion von Gütern "beschleunigen" sollte. Außerdem forderte er "Glasnost", also Transparenz über politische und gesellschaftliche Missstände. Das berühmte Schlagwort der "Perestrojka" tauchte erst später auf und blieb auf seltsame Weise konturlos. Erst 1987 veröffentlichte Gorbatschow ein umfangreiches Buch über die "Perestrojka", in dem er sein Programm zu erklären versuchte. Allerdings klaffte ein grotesker Widerspruch zwischen seinem umfassenden Modernisierungsanspruch und den rückwärtsgewandten Reformvorschlägen, die von den leninistischen Prinzipien über die Vorzüge der Planwirtschaft bis hin zu der Führungsrolle der Kommunistischen Partei reichten.
Letztlich wurde Gorbatschow zum Opfer seines eigenen Liberalisierungskurses. Seine größte Illusion bestand darin, dass er bis zuletzt an die Reformierbarkeit des sozialistischen Gesellschaftssystems glaubte. Wie ein roter Faden zieht sich die Bewunderung für den Revolutionsführer Lenin durch seine Reden. Seinen Amtsantritt als Generalsekretär stellte er prominent unter das Zeichen von "Lenins Lehre", die er als "Handlungsanweisung" und "Kompass" bezeichnete. Sogar Lenins Forderung nach der Parteilichkeit der Presse und der Medien übernahm Gorbatschow ohne Änderungen. Ganz im Geiste Lenins hielt er auch die Nationalitätenfrage in der Sowjetunion für gelöst - bis auseinanderflog, was nie zusammengehört hatte. Noch im Jahr 1990 würdigte Gorbatschow den 120. Geburtstag des Revolutionsführers und behauptete, sich von Lenin abzuwenden heiße, "die Wurzeln der Gesellschaft und des Staates" abzutrennen.
Die Liste von Gorbatschows Versäumnissen und Fehleinschätzungen ist lang: Er pries die Roten Khmer als "kambodschanische Patrioten", er hob die Verbannung des Dissidenten Andrej Sacharow verspätet auf, er verurteilte nie die Niederschlagung des Prager Frühlings, er beteiligte sich aktiv an der Verharmlosung des Abschusses eines südkoreanischen Passagierflugzeugs, er wandte sich erst knapp drei Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung, er leugnete die Existenz des geheimen Zusatzprotokolls zum Hitler-Stalin-Pakt. Gleichzeitig würdigt Ignaz Lozo Gorbatschow zu Recht aber auch als weitsichtigen Staatsmann, der den Kalten Krieg beendete und den osteuropäischen Staaten ihre Souveränität zurückgab. Entscheidend war hier die von einem sowjetischen Pressesprecher geprägte Formel der "Sinatra-Doktrin": Die Sowjetunion verzichtete freiwillig auf ihre Vormachtstellung, die Länder des ehemaligen Ostblocks konnten dem berühmten Songtext folgen: "I did it my way."
Breiten Raum nimmt in Lozos Darstellung die Frage der Nato-Ost-Erweiterung ein. Er verweist richtig darauf, dass es bei den Verhandlungen über die deutsche Einheit nie schriftliche Zusagen gegeben habe, dass sich die Nato nicht weiter ostwärts ausdehnen werde. Allerdings gibt Lozo wahrscheinlich eine zu optimistische Interpretation des Entscheidungsprozesses. Helmut Kohl musste zwischen dem amerikanischen Insistieren auf der Nato und der sowjetischen Vision einer europäischen Friedensordnung vermitteln. Der Bundeskanzler wusste auch ganz genau, dass die Wiedervereinigung Deutschlands weder in Frankreich noch in Großbritannien Begeisterungsstürme auslösen würde. Die amerikanische Regierung befürchtete zudem, dass Bonn einen separaten Deal mit Moskau abschließen und dabei die eigene Nato-Mitgliedschaft in die Verhandlungsmasse einbringen könnte. Deshalb bekräftigte James Baker bei einem Gespräch am 18. Mai 1990 in Moskau die amerikanische Forderung nach einer gesamtdeutschen Nato-Mitgliedschaft. Gorbatschow erwiderte darauf ironisch, in einem solchen Fall würde auch die Sowjetunion ein Nato-Beitrittsgesuch stellen. Im endgültigen 2+4-Vertrag über die deutsche Einheit ist die Freiheit des vereinten Deutschland verbrieft, einem Bündnis anzugehören. Die Frage einer allfälligen Nato-Ost-Erweiterung taucht hingegen nicht auf. Ignaz Lozo erwähnt zwar, dass Bonn und Moskau sich kurz vor der Unterzeichnung des 2+4-Vertrags auf eine deutsche Zahlung von 15 Milliarden Mark für den Abzug der Roten Armee verständigten, stellt aber keinen Kausalzusammenhang zwischen den beiden Ereignissen her. Dabei war genau das die amerikanische Taktik. Der damalige stellvertretende nationale Sicherheitsberater Robert Gates brachte die Methode später unverfroren auf den Punkt: "to bribe the Soviets out". Schon im Oktober 1993 machte der russische Präsident Jelzin seinem Unmut Luft und wies in einem Brief an Präsident Clinton darauf hin, dass der "Geist" des 2+4-Vertrags, der explizit eine Stationierung fremder Nato-Truppen in den neuen Bundesländern verbiete, gleichzeitig eine Nato-Ost-Erweiterung ausschließe. Putin machte in seiner erzürnten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz von 2007 deutlich, dass er genau diese Argumentationslinie teilt. Bis heute scheiden sich in Russland und Westeuropa die Geister an Gorbatschows letztlich konsequenter Haltung, dass auch die ehemaligen Satellitenstaaten der Sowjetunion ihre militärische Bündniszugehörigkeit selbst bestimmen können.
ULRICH SCHMID
Ignaz Lozo: Gorbatschow. Der Weltveränderer.
wbg Theiss, Darmstadt 2021. 400 S., 28,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Ulrich Schmid begrüßt die Gorbatschow-Biografie des Fernsehjournalisten Ignaz Lozo. Lozos Buch überzeugt ihn durch seine Ausgewogenheit, da es Gorbatschows Fehler wie seine Verdienste, etwa die Beendigung des Kalten Krieges, gleichermaßen erwähnt. Die "breite" Materialgrundlage aus Zeitzeugeninterviews und zeithistorischer Forschungsliteratur handhabt der Autor mit Geschick, versichert Schmid. Die extensive Beschäftigung mit der Nato-Osterweiterung findet Schmid bemerkenswert, wenngleich er der Meinung ist, Lozo deute die Geschehnisse allzu optimistisch und übersehe die Taktik der USA.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Unglaublich spannend und lehrreich zu lesen. Ein tolles Buch.« Saarländischer Rundfunk
»Ignaz Lozo legt eine neue Biographie vor, die ein ebenso ausgewogenes wie kritisches Bild von Michail Gorbatschow zeichnet. Lozo stützt sich auf eine breite Materialbasis.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Lozo ist (...) auf der Basis russischer Quellen und dank vieler Gespräche mit Gorbatschow selbst, seinen engsten Weggefährten und auch Gegnern ein sehr persönliches sowie faktenreiches Buch gelungen.« Freie Presse
»Fazit: eine großartig geschriebene Chronik zu einer der ganz großen Persönlichkeiten der neueren Geschichte und zumindest aus deutscher Sicht die wohl ultimative Biografie zu Michail Gorbatschow.« Wilhelmshavener Zeitung
»Lozo (...) schreibt über dieses Leben (...) aus gut informierter Innenperspektive. Zu ihr gehören weitläufige Zeitzeugenbefragungen und erkennbar gründliche Quellenrecherche. (...) Dank der intensiven Darstellung kann der Leser tatsächlich das Gefühl haben, am Schlüsselloch dabei zu sein - er hält noch im Nachhinein den Atem an.« Kölner-Stadt-Anzeiger
»Für die Russen "war er ein schwacher Staatenlenker, weil er das Imperium abgewickelt hat", bilanziert Lozo in seiner Biografie, die lesenswert das ganze Drama aufrollt und den Hauptdarsteller mit viel Sympathie bedenkt.« Badisches Tagblatt
»Großartig!« HÖRZU
»(D)as (erste Buch) (...) aus deutscher Feder über Gorbatschow (...), das wissenschaftlichen Ansprüchen genüg(t).« Allgemeine Zeitung
»Der Historiker Ignaz Lozo beschäftigt sich seit den 80er-Jahren mit Russland und Gorbatschow, den er auch viele Male persönlich getroffen hat. Auch diese Erfahrungen flossen in eine neue Biografie.« Münchner Abendzeitung
»Präzise, kritisch und mit Empathie: die erste Gorbatschow-Biografie aus deutscher Feder, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.« Prof. Gerhard Simon
»Lozos differenzierte Biografie Michail Gorbatschows ist Impfstoff gegen politische Mythenbildung.« Prof. Andreas Rödder
»Ein berührendes, einfühlsames und fesselndes Buch.« Prof. Jörg Baberowski
»Ignaz Lozo, der Journalist und Ost-Europa Historiker, hat die jüngste und erste fundiert historische Gorbatschow-Biografie verfasst.« WDR 5 ZeitZeichen
»(S)pannende Biografie des Reformers, verwoben mit Eindrücken des Autors, der ihn mehrmals traf.« P.M. History
»Das Thema der deutschen Wiedervereinigung und generell die deutsche Politik von Gorbatschow ist eine Art Trojanisches Pferd für Ignaz Lozo, um Russland zu erklären - und er macht das sehr gut.« WDR3, Gutenbergs Welt
»Ignaz Lozo legt eine neue Biographie vor, die ein ebenso ausgewogenes wie kritisches Bild von Michail Gorbatschow zeichnet. Lozo stützt sich auf eine breite Materialbasis.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Lozo ist (...) auf der Basis russischer Quellen und dank vieler Gespräche mit Gorbatschow selbst, seinen engsten Weggefährten und auch Gegnern ein sehr persönliches sowie faktenreiches Buch gelungen.« Freie Presse
»Fazit: eine großartig geschriebene Chronik zu einer der ganz großen Persönlichkeiten der neueren Geschichte und zumindest aus deutscher Sicht die wohl ultimative Biografie zu Michail Gorbatschow.« Wilhelmshavener Zeitung
»Lozo (...) schreibt über dieses Leben (...) aus gut informierter Innenperspektive. Zu ihr gehören weitläufige Zeitzeugenbefragungen und erkennbar gründliche Quellenrecherche. (...) Dank der intensiven Darstellung kann der Leser tatsächlich das Gefühl haben, am Schlüsselloch dabei zu sein - er hält noch im Nachhinein den Atem an.« Kölner-Stadt-Anzeiger
»Für die Russen "war er ein schwacher Staatenlenker, weil er das Imperium abgewickelt hat", bilanziert Lozo in seiner Biografie, die lesenswert das ganze Drama aufrollt und den Hauptdarsteller mit viel Sympathie bedenkt.« Badisches Tagblatt
»Großartig!« HÖRZU
»(D)as (erste Buch) (...) aus deutscher Feder über Gorbatschow (...), das wissenschaftlichen Ansprüchen genüg(t).« Allgemeine Zeitung
»Der Historiker Ignaz Lozo beschäftigt sich seit den 80er-Jahren mit Russland und Gorbatschow, den er auch viele Male persönlich getroffen hat. Auch diese Erfahrungen flossen in eine neue Biografie.« Münchner Abendzeitung
»Präzise, kritisch und mit Empathie: die erste Gorbatschow-Biografie aus deutscher Feder, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.« Prof. Gerhard Simon
»Lozos differenzierte Biografie Michail Gorbatschows ist Impfstoff gegen politische Mythenbildung.« Prof. Andreas Rödder
»Ein berührendes, einfühlsames und fesselndes Buch.« Prof. Jörg Baberowski
»Ignaz Lozo, der Journalist und Ost-Europa Historiker, hat die jüngste und erste fundiert historische Gorbatschow-Biografie verfasst.« WDR 5 ZeitZeichen
»(S)pannende Biografie des Reformers, verwoben mit Eindrücken des Autors, der ihn mehrmals traf.« P.M. History
»Das Thema der deutschen Wiedervereinigung und generell die deutsche Politik von Gorbatschow ist eine Art Trojanisches Pferd für Ignaz Lozo, um Russland zu erklären - und er macht das sehr gut.« WDR3, Gutenbergs Welt