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Der Dialog »Gorgias« gilt unter Philosophen und Philologen als eines der wichtigsten Werke Platons. Die Vielfalt der darin behandelten Themen - es geht u. a. um öffentliche Rhetorik und Dialektik, um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, um Unrechttun und Unrechtleiden, um das Nützliche und Schädliche, um das Gute und Angenehme, um Gesetz und Natur - darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Frage nach den ethischen Prinzipen den Kern des Ganzen bildet. Beigegeben ist ein ausführlicher Kommentar, der die rhetorischen und philosophischen Dimensionen des Textes erschließt.Sprachen: Deutsch, Griechisch (bis 1453)…mehr

Produktbeschreibung
Der Dialog »Gorgias« gilt unter Philosophen und Philologen als eines der wichtigsten Werke Platons. Die Vielfalt der darin behandelten Themen - es geht u. a. um öffentliche Rhetorik und Dialektik, um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, um Unrechttun und Unrechtleiden, um das Nützliche und Schädliche, um das Gute und Angenehme, um Gesetz und Natur - darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Frage nach den ethischen Prinzipen den Kern des Ganzen bildet. Beigegeben ist ein ausführlicher Kommentar, der die rhetorischen und philosophischen Dimensionen des Textes erschließt.Sprachen: Deutsch, Griechisch (bis 1453)
Autorenporträt
Platon (um 428 v. Chr. Athen - um 347 v. Chr. Athen) legte mit der Begründung der philosophischen Akademie in Athen einen Grundstein der systematischen abendländischen Philosophie. In seinen Schriften lässt Platon seinen Lehrer Sokrates zu Wort kommen. Die hierbei entstandenen, sehr charakteristischen Zwiegespräche sind als 'Sokratische Dialoge' bekannt und behandeln jeweils ein Thema. Berühmt ist beispielsweise 'Phaidon' mit Argumenten für die Unsterblichkeit der Seele. Sein 'Symposion' dreht sich in Gestalt einer berühmt besetzten Denkrunde um Liebe und Schönheit. Platons Themen sind heute noch Anknüpfungspunkte für die philosophische Diskussion: So befasst sich seine Ideenlehre im Kern mit dem Vorhandensein von gesichertem Wissen. In 'Politeia' erdenkt er sich einen Idealstaat zur Schaffung von Gerechtigkeit.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2016

Platon
In seinem „Gorgias“ taucht zum ersten Mal in der Geschichte das Wort „Rhetorik“ auf. Und dieser philosophische Dialog ist auch gleich schon die erste prinzipielle Auseinandersetzung mit den Risiken demokratischer Kommunikation. Platon war da ein gebranntes Kind: Sein Lehrer Sokrates war gut zehn Jahre bevor der „Gorgias“ geschrieben wurde, im Jahr 399 vor Christus, zum Tod verurteilt worden. Und zwar durch Mehrheitsbeschluss des Volkes. Grund für die Hinrichtung waren sehr dehnbare Tatbestände gewesen: Missachtung der Religion und zersetzende Wirkung auf die Jugend von Athen. Daher bekommt Sokrates, vor dessen Tod das Gespräch spielt, im „Gorgias“ die prophetischen Worte in den Mund gelegt: „Wenn ich aber wegen Mangel an schmeichlerischer Redekunst sterben müsste …“
  Genau dies, dass die politische Rhetorik nichts als unsachliche „Schmeichelei“ sei, ist denn auch der Vorwurf an die Wahlkampfmanager und PR-Coaches seiner Zeit, die Sophisten. Einer davon ist der titelgebende Gorgias. Noch viel schlimmer ist einer seiner Sympathisanten namens Kallikles, der skrupellos das Recht des Stärkeren vertritt. Dies rechtfertige jegliche demagogischen, populistischen Tricks. Sokrates kontert: Solche Politiker „behandeln ihres eigenen Vorteils wegen, den gemeinsamen vernachlässigend, das versammelte Volk wie Kinder“. Klingt vertraut? Seither versucht man die Rhetorik, die jede Demokratie braucht, den Bösen als Waffe zu entreißen. Darum muss man sie studieren, jetzt erst recht.
JSL
Platon: Gorgias. Griechisch/Deutsch. Übersetzt und hrsg. von M. Erler und Th. Kobusch. Reclam Verlag, 342 Seiten, 9,80 Euro. Den Originaltext und die Übersetzung von Friedrich Schleiermacher gibt es auch gemeinfrei im Internet.
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