Mirja Kutzer zeigt, wie im 12. Jhd. der Liebe eine Schüsselfunktion im Gottesdiskurs zukommt und wie noch vor der heute selbstverständlichen Trennung von systematischer und spiritueller Theologie Hugo und Richard von Sankt Viktor, Bernhard von Clairvaux, Petrus Abaelard oder, wenig später, Mechthild von Magdeburg die vorher spannungsfrei gedachte Gottesliebe in den Figuren der Leidenschaft zeichnen. Mit einem an den Methoden der Kulturwissenschaften geschärften Instrumentarium fragt Kutzer nach den systematischen Verschiebungen, die damit einhergehen. So eröffnet sie neue Perspektiven auf die Rede von der Gottesliebe heute.