Goethe, Hegel, Papst Alexander VI., Kant, der heilige Franz von Assisi, Lili Marleen, Nero, Edmund Stoiber, Lenau, Beckenbauer, Hüttler, Eva Braun, Elsa von Brabant und nicht zuletzt Gott selbst bilden das zentralgestirnlich figurierende Personal von Eckhard Henscheids kleiner Kulturgeschichte, die uns eben diese erschöpfend, ja richtiggehend neu erklärt.Behandelt wird, im Grund- wie im Aufriss, die Problematik des New Yorker WTC-Anschlags wie die Thematik der deutschen Wiedervereinigung im Verbund mit der gleichzeitigen Reichspogromnacht; gestreift die immerhin ziemlich parallele Frage nach der auch fortan geltenden Theodizee; und gründlich durchgenommen bereits im Eingangsessay das Geheimnis, was es mit dem Jahr 1492 auf sich hat.Wer wissen will, wie ein subatomares Meson-Neutrino-Teilchen oder ein Windows-System für Visual Control Objects funktioniert, wie ein Holidaycheckup-Sieselschlump geht oder gar, was die Neue Mitte ist, der wird in diesem Buch garantiert nicht fündig. Alle anderen Menschheitsfragen aber finden sich an seinem Ende gelöst. Mit Ausnahme der Logik der Primzahlen. Und des Mysteriums der Trinität natürlich. Die bleibt weiterhin mysteriös. Aber der Autor will, im Hinblick auf einen möglichen Folgeband, dranbleiben. Wir heißen euch schon mal hoffen."Henscheid stellt in seinen Kurztexten teils gewagte bis aberwitzige Zusammenhänge her, zeigt sich dabei erneut auf so manchem Feld bestens beschlagen, und sowieso unübertroffen ist er in der Meisterschaft des Schreibens."Neue Luzerner Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ganz und gar ernüchtert gibt sich der Rezensent Michael Angele von diesem Band mit kurzen Texten des einstmaligen Kultautors Eckhard Henscheid. Penibel zählt Angele auf, auf welchen Seiten des Buches es wirklich witzig zugeht - "39, 55, 59, 64, 83, 124, 143, 146". Eine magere Ausbeute, stellt er fest und begreift fast selbst nicht mehr, wie er den typisch Henscheidschen Umgang mit dem Läppischen früher selbst so großartig finden konnte. Zum Teil schiebt er's darauf, dass er viele Texte früher bekifft zu sich nahm. Zum anderen aber liege es daran, dass die bildungsbürgerliche Kultur, an der Henscheid sich da abarbeite, sich in den letzten Jahrzehnten aufgelöst habe. Darum geht für ihn vieles, von den an zwei Händen abzählbaren Kicher-Stellen mal abgesehen, ins Leere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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