In einer systematisch-theologischen Annäherung an die Frage der Verhältnisbestimmung der Kategorien der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit soll im Rahmen dieser Arbeit eruiert werden, inwieweit die zunächst intuitive Annahme, dass sie nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen, sondern sich ihr Verhältnis in einer gegenseitigen Verwiesenheit erschließt, theologisch Bestand haben kann. Denn einerseits hat Theologie ernst zu nehmen, dass Gott verspricht, schlechte Taten zu sühnen und den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, also nicht Gnade vor Recht ergehen zu lassen - um derer willen, die Ungerechtigkeit erlitten haben. Andererseits betonen die Zeugnisse Heiliger Schriften, so auch der Qur?an, immer wieder die Unbedingtheit der Barmherzigkeit Gottes, die dem Menschen, der fehlt, Hoffnung gibt und Kraft zur Umkehr ermöglicht.Diese Fragen werden im Verlauf der Arbeit an konkreten theologischen Entwürfen diskutiert und die Verhältnisbestimmung von Gott und Mensch in den Blick genommen.
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