Ist die Rede von einem transzendenten Gott auch unter den heutigen Bedingungen rational rechtfertigbar und gegen Religionskritik zu verteidigen? Gerade die zurzeit die Debatten beherrschende analytische Religionsphilosophie hat zahlreiche scharfsinnige Argumente für und gegen die Rationalität der christlichen Gottesrede formuliert. Sie scheint jedoch unter dem Mangel zu leiden, dass sie das Vorhandensein religiöser Glaubenssysteme einfach als gegeben voraussetzt und sich allein um deren Rechtfertigung oder Kritik bemüht. Können transzendentalphilosophische Ansätze auf dieses Problem eine bessere Antwort geben, indem sie die Möglichkeitsbedingungen der Gottesrede schon im Kontext der säkularen Weltsicht verorten? Die anspruchsvolle Tranzendentalphilosophie Richard Schaefflers entwickelt in Weiterführung Kants einen philosophischen Gottesbegriff, der religiöse Erfahrung zwar nicht voraussetzt, wohl aber zu seiner Rechtfertigung auf sie bezogen ist. Der vorliegende Band lotet die neuen Perspektiven aus, die sich aus Schaefflers Ansatz sowohl für die Religionsphilosophie als auch für die christliche Theologie ergeben. Die Beiträge fragen nach der Leistungsfähigkeit der transzendentalphilosophischen Religionsphilosophie in den Diskussionsfeldern der Gottesbeweise, der religiösen Erfahrung, dem Verhältnis von Glaube und Vernunft und der religiösen Pluralität. Der Band versteht sich als Versuch eines Brückenschlags zwischen analytischer und transzendentaler Religionsphilosophie.