"Scotty, ich brauche mehr ENERGIE, und zwar jetzt sofort!" - mit diesen Worten sind Fans von Star Trek gut vertraut. "Mehr Energie", das gibt es jetzt auch in dem 3. Band von Christian A. Schwarz' Krimi der praktischen Theologie "Gottes Energie - Die Transformation des Christentums".
Während es im
ersten Band vor allem darum ging, sich mit den Bibelstellen auseinander zu setzen, die…mehr"Scotty, ich brauche mehr ENERGIE, und zwar jetzt sofort!" - mit diesen Worten sind Fans von Star Trek gut vertraut. "Mehr Energie", das gibt es jetzt auch in dem 3. Band von Christian A. Schwarz' Krimi der praktischen Theologie "Gottes Energie - Die Transformation des Christentums".
Während es im ersten Band vor allem darum ging, sich mit den Bibelstellen auseinander zu setzen, die (tatsächlich!) von "Energie" reden, und im zweiten Band um die Frage, welche Implikationen das für unser Gottesbild hat, dreht sich der dritte Band vor allem um die Frage, wie diese neuen Erkenntnisse dazu beitragen können, in der Gemeinde dringend nötige Transformationsprozesse zu initiieren und zu unterstützen. Schwarz beginnt den 3. Band dann auch mit einer Problematisierung der aktuellen Situation der Kirche, beschreibt die Wandlungsprozesse, denen die Kirche gerade - gewollt oder ungewollt - ausgesetzt ist und beschreibt in einem weiteren Kapitel anhand der ethischen Richtlinien Freiheit, Mündigkeit und Verantwortung die Zusammenhänge zwischen Gemeindebau (oikodome) und Verantwortung für die Entwicklung der Welt.
Noch spannender wird es dann, wenn Schwarz über die griechische Philosophie mit Heraklit darlegt, wie erstaunlich sich die Konzepte von Daoismus und griechischer Philosophie ähneln, und das gerade Johannes im Prolog des Evangeliums mit großer Wahrscheinlichkeit an genau diese Konzepte - freilich aus christlicher Perspektive - angeknüpft hat.
Im weiteren Verlauf springt Schwarz dann durch die Philosophiegeschichte und kommt über den Mystiker Meister Eckart, über Spinoza und Leibnitz schließlich zu Hegel.
Diese Kapitel sind super spannend, aber man muss sich schon geduldig darauf einlassen. Schwarz zeigt auf, wo diese Ansätze dem christlichen Gottesbild widersprechen, wo sich aber auch erstaunliche Parallelen zum biblischen Energiebegriff immer wieder durchziehen und zu wichtigen Impulsen in Spiritualität, Philosophie und Naturwissenschaft führen. Als "Bonus" betrachtet Schwarz schließlich noch Goethe, der sich mit diesem Themenkomplex auf künstlerische Weise auseinandersetzte.
Nach einer Rückbindung dieses großen philosohpischen Exkurses an das Logos-Konzept des Johannes schließt Schwarz diesen "philosophischen" Teil seines Buches ab.
Wie gesagt: Ich habe den Eindruck, dass all das eher in den zweiten Band gehört hätte, wo es um das Gottesbild ging.
Nun aber geht es wieder um das Thema der Transformation des Christentums - im Hinblick auf die Gemeindeentwicklung. Hier spürt man, dass Schwarz durch seine jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet aus dem vollen schöpfen kann. Viele Beispiele und Gedanken sind Schwarz-Kenner•innen wohlbekannt. So finden sich viele Parallelen zu den bisher erschienenen Gemeindeaufbau-Büchern der "Natürlichen Gemeindeentwicklung" - es wäre ja auch verwunderlich, wenn das nicht der Fall wäre.
Was neu ist – und was ich als den eigentlichen Clou des Energie-Ansatzes empfinde – ist die Beschäftigung mit der Frage, wie man intellektuelle Erkenntnisse und kognitive Überzeugungen mit dem "Energiesystem" einer Gemeinde (oder einer einzelnen Person) in Einklang bringen kann. Diese Ideen kennen NCD-Kenner schon aus "Die 3 Farben der Gemeinschaft", wo Schwarz über die den "Todsünden" zugrunde liegenden Energien schrieb. Auch neurobiologische Erkenntnisse, dass intrinsische Motivation vor allem dort entsteht, wo das "Energiesystem" eines Menschen mit seinen kognitiven Überzeugungen in Einklang gebracht wird, werden hier nochmals aufgegriffen und auf den Gemeindeaufbau bezogen.
Man spürt gerade in diesen letzten Kapiteln, dass Schwarz natürlich voller Begeisterung für die von ihm propagierte "Natürliche Gemeindeentwicklung" steckt. Kritiker mögen ihm das als Werbung in eigener Sache auslegen, aber letztlich geht es ihm dabei ja um nichts anderes als das Kernthema der Gemeindeentwicklung.
Wer also im Alltag ganz andere Tools als die NGE-Materialen verwendet, wird trotzdem von den Impulsen und Erkenntnissen d