Dass "alles immer schneller" wird, ist in der Gegenwart zu einer allgemeinen Erfahrung geworden. Viele Menschen sehnen sich danach, eine "Auszeit" zu nehmen, ihre eigene Zeit besser zu verstehen oder einen besseren Überblick über die Zeit, in der sie leben, zu gewinnen. Gleichzeitig ist das Kirchenjahr für viele zu einer "fremden Heimat" geworden. Die Geschichte, die das Kirchenjahr erzählt, ist selbst den Kirchenmitgliedern nur noch in Bruchstücken bekannt. Dabei stellt das Kirchenjahr ein gutes Mittel dar, um wieder bei sich, in der eigenen Zeit anzukommen, weil es im Raum der Kirche einen eigenen, sinnerfüllten Rhythmus anbietet. Das Kirchenjahr ist "erzählte", schon gedeutete Zeit. Sie hält für die Menschen, die sich auf sie einlassen, die Erfahrung der von Gott geschenkten Zeit bereit. Diese Predigten möchten dazu beitragen, dass das Kirchenjahr als eine Möglichkeit, die eigene Zeit neu zu ordnen, verstanden und gefeiert wird. Dabei werden auch die oft vergessenen Zeiten desKirchenjahres wie Karsamstag und Pfingstmontag mitberücksichtigt.