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Beide großen Kirchen befinden sich aktuell in einem dramatischen Umformungsprozess: Demographischer Wandel, vermehrte Kirchenaustritte und Abnahme der Neueintritte führen zu einem massiven Rückgang der Kirchensteuereinnahmen. Folge ist, dass zahlreiche Gotteshäuser zur Disposition stehen, verkauft, verpachtet oder sogar abgerissen werden. Steht die Schließung einer Kirche an, formiert sich schnell Protest: Gemeindemitglieder trauern um ihre soziale Heimat, Denkmalpfleger warnen vor dem Verlust, Bürgermeister fürchten um die Attraktivität ihrer Stadt. Auch die Nachnutzungsformen sind…mehr

Produktbeschreibung
Beide großen Kirchen befinden sich aktuell in einem dramatischen Umformungsprozess: Demographischer Wandel, vermehrte Kirchenaustritte und Abnahme der Neueintritte führen zu einem massiven Rückgang der Kirchensteuereinnahmen. Folge ist, dass zahlreiche Gotteshäuser zur Disposition stehen, verkauft, verpachtet oder sogar abgerissen werden.
Steht die Schließung einer Kirche an, formiert sich schnell Protest: Gemeindemitglieder trauern um ihre soziale Heimat, Denkmalpfleger warnen vor dem Verlust, Bürgermeister fürchten um die Attraktivität ihrer Stadt. Auch die Nachnutzungsformen sind keinesfalls beliebig: die Amtskirchen legen strenge Richtlinien an mögliche Nachnutzer an.

Dies alles zeigt: Trotz voranschreitender Entkirchlichung bewegt die Aufgabe von Gotteshäusern die Menschen. In diesem Spannungsverhältnis zwischen Wertepluralismus und Bedeutungsverlust der Kirchen einerseits und dem offensichtlichen Wunsch nach Leitbildern andererseits Setzt die Studie der Volkskundlichen Kommission für Westfalen an.

In einer Mikrostudie werden die Folgen von Gemeindefusionen und Kirchenschließungen für die betroffenen gesellschaftlichen Gruppen untersucht und es wird danach gefragt, was passiert, wenn es heißt: Gotteshäuser zu verkaufen.
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Autorenporträt
Bauer, Katrin
Dr. Katrin Bauer studierte Volkskunde, Kunstgeschichte und Neuere Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und promovierte mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung über Jugendkulturelle Szenen. Seit 2013 ist sie Wissenschaftliche Referentin im LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Davor wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Bonn und Bochum. Forschungsschwerpunkte: Ritual- und Eventforschung, Jugendkulturen, Erinnerungskultur, Film und audiovisuelle Medien.
Rezensionen
Die Autorin Katrin Bauer bietet im Buch einen fundierten wissenschaftlichen Überblick und schildert beispielhafte Fälle der Umnutzung. - Jan Rinke in: architektur stadt ms, 4. 2011.