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'Gott' und 'Instinkt' zusammenzudenken wirkt ungewöhnlich. Die Gründe dafür liegen in der Subjektivierung der neuzeitlichen Philosophie und ihrer Trennung von Natur und Geist. Religionsphilosophie und Theologie, soweit sie sich davon beeinflußt am Gegensatz von Objektivität und Subjektivität orientieren mußten, waren durch den Verlust der lebensweltlichen Selbstverständlichkeit des Gottesglaubens gezeichnet. In der deutschen (protestantischen) Tradition ist es die Wirkungsgeschichte von Kants Transzendentalphilosophie, die zu diesen Abstraktionen und Distanzen gegenüber natürlicher…mehr

Produktbeschreibung
'Gott' und 'Instinkt' zusammenzudenken wirkt ungewöhnlich. Die Gründe dafür liegen in der Subjektivierung der neuzeitlichen Philosophie und ihrer Trennung von Natur und Geist. Religionsphilosophie und Theologie, soweit sie sich davon beeinflußt am Gegensatz von Objektivität und Subjektivität orientieren mußten, waren durch den Verlust der lebensweltlichen Selbstverständlichkeit des Gottesglaubens gezeichnet. In der deutschen (protestantischen) Tradition ist es die Wirkungsgeschichte von Kants Transzendentalphilosophie, die zu diesen Abstraktionen und Distanzen gegenüber natürlicher Religiosität geführt hat. Hermann Deuser argumentiert hier - im Namen der American Philosophy, des Pragmatismus und der Semiotik - allerdings gegensätzlich. Das ist deshalb möglich, weil inzwischen die neuzeitlichen Bedingungen europäischen Denkens als Sonderentwicklungen erkannt wurden, die auf die Erfolge der Naturwissenschaften reagieren mußten: Naturphilosophie, Metaphysik und Schöpfungstheologie schienen überflüssig zu werden. Es sind wissenschaftstheoretisch, phänomenologisch und alltagsweltlich gesehen gute Gründe, die auf der Basis anders gelagerter Einstellungen bestimmter amerikanischer Denktraditionen zur Wiederentdeckung von Gottes Realität und zur Entwicklung einer zeitgemäßen Religionstheorie führen. Religionsphilosophie und Theologie finden dadurch zu gemeinsamen und leistungsfähigen Denkmodellen, die sowohl dem Dialog der Religionen als auch der Stärkung der jeweils eigenen Religiosität dienen können.
Autorenporträt
Geboren 1946; Studium der Ev. Theologie, Philosophie und Germanistik; 1973 Promotion; 1978 Habilitation; Prof. em. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main; seit 2006 Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.