Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1, , Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird zu zeigen versucht, wie wichtig es ist, den Text der Perikope aus Jesaja gleichsam für sich selbst sprechen zu lassen und in seinem Eigenwert ernst zu nehmen. Dafür ist es notwendig, bestimmte vereinnahmende und enteignende christologischen Interpretationen einzuklammern, die im Text zumeist nur Präfigurationen für die Messianität Jesu sehen wollen. Im Einzelnen bedeutete das vor allem, die Isolierung des ersten »Gottesknechtsliedes« vom übrigen Textbestand, wie sie sich seit den Forschungen Bernhard Duhms Ende des 19. Jahrhunderts durchgesetzt hat, zu hinterfragen. Hilfreich für einen anderen Zugang zum Text ist die Einsicht in den Gesamtaufbau der hebräischen Bibel und in die Stellung der prophetischen Texte in der Systematik ihrer Gliederung, also gleichsam ihr ¿Sitz im Buch¿. Daraus ergibt sich, dass die Propheten, die in der Kanongestalt des Tanach direkt nach der Tora folgen, als aktualisierende Auslegungen der Tora zu verstehen sind. Der Text der Perikope spricht hinein in eine Situation der sich ankündigenden und schon vollziehenden Rückkehr der Gola aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem / Zion. Er sieht darin einen welthistorisch wichtigen Schritt sowie gewissermaßen einen zweiten Exodus, der die Geschichtsmächtigkeit des Schöpfergottes JHWH sowie seinen Sieg über die Fremdgötter unmissverständlich erweist. In einer prophetischen Subkultur, und nicht an einem Königshaus, konnte sich so der nicht mehr nur monolatrische, sondern strikte und reflektierte Monotheismus durchsetzen und zur Geltung kommen. Das Besondere und Neue der jetzt ergehenden Heilszusage ist ihrer Erweiterung vom Gottesvolk Israel aus auf alle Völker und die geradezu universelle Durchsetzung der Weisungen der Tora.
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