Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Problem des aktiven Engagements der Literatur mit Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, das heisst mit gesellschaftlichem Leben. Es geht um den Versuch, eine Auslegung der Dialektik der Wechselwirkung zu geben, und um die Behauptung, dass diese eine für die moderne Zeit besonders geeignete Moralvorstellung hätte sein können, indem sie sowohl den wesentlichen Bestandteil des bewussten Erschaffens eines Mythos als auch die Möglichkeit der Veränderung beinhaltet. Eine Voraussetzung der Arbeit ist die Annahme, dass Benns Moralvorstellung den linken, das heisst den sozial-demokratischen Weg anstatt den rechten, das heisst den faschistisch-elitären, hätte nehmen können und wäre zum Vorgänger dessen geworden, was man heute von der Literatur erwartet: gesellschaftliche Bedeutung der Kunst.