Gottfried Benn hat mit seinen Gedichten ganze Generationen von Lesern fasziniert. Doch wegen seiner zeitweiligen Parteinahme für das "Dritte Reich" war er auch heftiger Kritik ausgesetzt. Fünfzig Jahre nach seinem Tod ist es Zeit für eine neue, vorurteilsfreie Darstellung dieses "gezeichneten Ichs" - seines "Doppellebens" zwischen dem Alltag des Arztes und den Ekstasen des Dichters.
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Knapp, präzise und völlig ausreichend: Gustav Seibt kürt Wolfgang Emmerichs Rowohlt-Monografie über Wolfgang Benn zur "erfreulichsten" Benn-Publikation des Jahres. Nur halb so dick wie Helmut Lethens "Der Sound der Väter", biete es doch im Wesentlichen die gleiche Menge an Informationen. Der biografische Teil sei "schlackenlos präzise" erzählt, die Zitate aus den verschiedenen Werken mit Überblick und Augenmaß ausgewählt. Emmerich schildert Gottfried Benn als Erbe Nietzsches, wogegen Seibt nichts einzuwenden hat. Als viel bedeutender als sein Denken stuft Seibt aber das literarische Vermögen Benns ein, dass Emmerich anhand prägnanter Beispiele schildert. Der Rezensent kann das Buch nicht zuletzt deshalb allen Benn-Beginnern wärmstens empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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