Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfried Benn bietet der Forschungsliteratur viele verschiedene Untersuchungsgegenstände, von seiner frühen expressionistischen Lyrik, über seine monologische Prosa, seine späte Lyrik, sein im 20. Jahrhundert sehr populäres Lyrikprogramm, bis hin zu seinen zahlreichen Essays, Aufsätzen und Vorträgen, in denen er seine Weltanschauung darstellt. Das wohl kritischste Thema in der Forschungsliteratur ist aber wohl der "Fall Benn". Nach der Machtergreifung Hitlers und der Nationalsozialisten, bekannte sich Benn öffentlich zur neuen Regierung. Er verteidigte und unterstützte sie durch Essays und Rundfunkreden, auch hinsichtlich heute stark verurteilter Maßnahmen, wie beispielsweise der Euthanasie und Eugenik. Besonders interessant ist dieses Verhalten Benns, wenn man bedenkt, dass er sich zu jeder Zeit als vollkommen unpolitischer Mensch darstellte.Will man Benns Bekenntnis zum Nationalsozialismus dahingehend untersuchen, dass es sich um eine Konsequenz aus seinem Denken handelt, ist es natürlich unerlässlich, seine Weltanschauung zunächst darzustellen. Da Benn aber unzählige Essays, Aufsätze und Vorträge verfasste, in denen er seine philosophischen Ansichten behandelt, wird sich diese Arbeit auf zwei Aspekte der Bennschen Weltanschauung konzentrieren. Dies sind zum einen sein Menschenbild und zum anderen seine Geschichtsauffassung. Die Frage, die sich bei dieser Untersuchung stellt, ist jene, ob diese Aspekte der Philosophie Benns sowohl vor 1933 als auch zu Zeiten der Regierung Hitlers identisch sind und inwiefern sie mit dem Nationalsozialismus in Einklang zu bringen sind. Die These dieser Arbeit beinhaltet dabei, dass Benn sich hauptsächlich deshalb zum Nationalsozialismus bekannte, weil er in und mit ihm die konkrete Realisierung seiner Weltanschauung zu sehen glaubte. Bevor dies jedoch geschieht, ist es allerdings ebenfalls von enormer Bedeutung, dass man Benns gesellschaftliche Position vor der Machtergreifung Hitlers darstellt. Er durchlief nicht nur eine Entwicklung, die seine Weltanschauung betrifft, sondern auch innerhalb der Gesellschaft und der literarischen Welt, die ihren Höhepunkt nicht lange Zeit vor dem 30. Januar 1933 hatte. Außerdem wird es einen Überblick darüber geben, wie Benn nicht nur literarisch, sondern auch aktiv den Nationalsozialismus unterstützte, indem er an der Gleichschaltung der Preußischen Akademie der Künste mitwirkte.
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