Im Frühling 1993 lernte Ruedi Christen - damals Frankreichkorrespondent für das Schweizer Fernsehen - Gottfried Honegger in Paris kennen. Auf eine erste Kurzreportage über das Schaffen Honeggers folgten weitere Gespräche und Interviews. Auch wenn Honegger von sich selbst sagte, er lebe nicht in der Erinnerung, oft nicht einmal in der Gegenwart, ihn interessiere vor allem die Zukunft, prägte seine eigene Geschichte sein Denken und seine Arbeit stark. Aus den in den Jahren 1993-1997 aufgezeichneten rund zwanzig Stunden an Interviews ist eine (Auto)Biografie in Gesprächsform entstanden, die mehr zeigt als den bekannten und auch streitbaren Polemiker Honegger. Sie zeigen einen Menschen, der mit all seinen Widersprüchen und all seinen Zweifeln nicht nur daran glaubte, dass Schönheit den Menschen besser mache, sondern der sich auch bis ins hohe Alter mit vollem Engagement für diese Überzeugung einsetzte. Entstanden ist ein Buch, das gleichermassen Erinnerung wie Hommage an einen bedeutenden Zeitgenossen ist, der Kunst nicht bloss als ästhetischen Beitrag zur Verschönerung der Welt betrachtet hat, sondern als politische Intervention für ein besseres Leben.
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