Die hier versammelten Beiträge untersuchen anhand des Grünen Heinrich, ausgewählter Gedichte sowie des Martin Salander wesentliche Aspekte von Gottfried Kellers Werk. Sie verdeutlichen, dass Keller, entgegen der landläufigen Meinung, auch ein «poeta doctus» war: Sein Schreiben speiste sich nicht allein aus selbst Erlebtem, sondern auch aus einer umfassenden Kenntnis der deutschen sowie der Weltliteratur. Die Essays zeigen, wie lohnend es ist, der Thematisierung des Lesens in Kellers Dichtung nachzugehen. Der Autor untersucht anhand intertextueller Verweise die ausdrücklichen oder impliziten Bezüge zwischen Gelesenem und Erlebtem und zeigt auf, dass und wie Kellers Figuren Mustern folgen, die literarisch vorgegeben sind. Auch in den Gedichten wird erkennbar, dass Persönliches («Jung gewohnt, alt getan») und Gelesenes («Rosenglauben», «Sommernacht») Kellers poetisches Scha en gleichermassen anregten.
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