Gottfried Reinhold Treviranus (1891-1971) war ein konservativer Politiker der Weimarer Republik, der sich als einer der engsten Vertrauten von Heinrich Brüning dem Nationalsozialismus in den Weg stellte. 1924 für die rechtskonservative DNVP in den Reichstag gewählt, spaltete sich der langjährige Marineangehörige und Landwirt Treviranus 1930 aus Protest gegen Alfred Hugenbergs Rechtsaußenkurs ab und gründete die Volkskonservativen. Von 1930 bis 1932 amtierte er als Minister (Besetzte Gebiete, Osthilfe, Verkehr) unter Reichskanzler Brüning. Als begnadeter Netzwerker zu Personen aller Bereiche der Gesellschaft war Treviranus eine unerlässliche Stütze Brünings.Von Anfang an lehnte Treviranus die Nationalsozialisten strikt ab und verhehlte nicht seine Gegnerschaft zu Hitler und Göring. Am 30. Juni 1934 entging er nur äußerst knapp seiner Ermordung und musste ins Exil nach Großbritannien, Kanada und in die USA fliehen, wo er sein prominentes Netzwerk ausbaute. 1947 kehrte Treviranus nach Kontinentaleuropa zurück und pflegte seine Kontakte in Politik, Wirtschaft und Kultur der frühen Bundesrepublik.