Gotthard Graubner gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Der 1930 in Erlbach im Vogtland geborene Maler nahm zweimal an der Kasseler documenta teil und vertrat Deutschland auf der Biennale in Venedig 1982. International bekannt wurde er durch seine konsequent entwickelten Kissenbilder" und Farbraumkörper". Zentrales Thema seines Werks ist die forschende Auseinandersetzung mit Farbe und ihrer raumschaffenden Wirkung. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe widmet dem Künstler nun erstmals eine umfassende Werkschau seiner Druckgrafik, einem noch wenig bekannten, dennoch höchst eigenständigen Teil seines Oeuvres. Nach Ankäufen in den Jahren 2003 und 2007 sowie einer großzügigen Schenkung des Künstlers anlässlich der Ausstellung verfügt das Museum mit mehr als 200 Unikat-Radierungen über den weltweit größten Bestand seiner Druckgrafik in einer öffentlichen Sammlung. Der Katalog mit Beiträgen von Dorit Schäfer und Nina Trauth erschließt diesen Werkkomplex in Form eines reich bebilderten Bestandskataloges, welcher den Stellenwert und die besondere Vielfalt von Graubners druckgrafischen Schaffen eindringlich belegt.