Bei einem Spaziergang am See stolpern Sara Linton und Polizeichef Tolliver eher zufällig über ein aus dem Boden ragendes Rohr, als sie es frei legen, stoßen sie auf einen eingegrabenen Sarg, in dem ein junges Mädchen qualvoll erstickt ist. Die Ermittlungen führen sie zu einer religiösen Sekte, die
sehr zurückgezogen auf einer Farm lebt und sich dort um Ex-Sträflinge, Junkies und Alkoholiker…mehrBei einem Spaziergang am See stolpern Sara Linton und Polizeichef Tolliver eher zufällig über ein aus dem Boden ragendes Rohr, als sie es frei legen, stoßen sie auf einen eingegrabenen Sarg, in dem ein junges Mädchen qualvoll erstickt ist. Die Ermittlungen führen sie zu einer religiösen Sekte, die sehr zurückgezogen auf einer Farm lebt und sich dort um Ex-Sträflinge, Junkies und Alkoholiker kümmert, also die verlorenen der Gesellschaft. Doch hat das etwas mit dem Tod des jungen Mädchens zu tun? Wie sich bei der Obduktion herausstellt, ist Abby nicht erstickt, sondern an einer Zyankalivergiftung gestorben.
Im fünften Teil ihrer Grant County Reihe thematisiert die Autorin die Umtriebe von Sekten und Glaubensgemeinschaften, die es in unzähligen Facetten in den USA gibt. Neben dem Haupthandlungsstrang um den Tod der jungen Abby nehmen natürlich auch wieder die privaten Probleme von Sara und Jeffrey einigen Raum ein und auch Lena Adams, eine Polizistin aus Jeffreys Revier, deren Entwicklung man schon durch die ganze Serie hindurch verfolgen konnte, sorgt wieder mit ihren Problemen, Schwierigkeiten und ihrem teilweise nicht nachvollziehbarem Verhalten dafür, dass man sie am liebsten mal in den Hintern treten würde.
Beim Krimifall fällt auf, dass die Autorin sich sehr mit blutigen und/oder brutalen Details zurück hält, zwar wurde auch hier eine etwas ungewöhnliche Mordmethode gewählt, die paßt aber insgesamt sehr gut zu der Sektenproblematik. Verdächtige gibt es reichlich und so tappen Chief Tolliver, Sara Linton und Lena Adams lange Zeit im Dunklen. Zwar sind sie sich sicher, dass sie mit ihrem Verdacht richtig liegen, doch Beweise finden sich kaum und so stochern die Ermittler lange Zeit im Dunklen herum. Dadurch bleibt der Spannungsbogen nicht durchweg hoch, dafür gibt es aber reichlich Abwechslung im Privatleben von Jeff und Sara und auch Lenas Schwierigkeiten nehmen viel Raum ein und bekommen sogar durch eine Zeugin Bezug zum Krimifall.
Insgesamt läßt sich "Gottlos" flüssig lesen und bietet solide Spannung ohne besonders herauszuragen.
FaziT: Solider Mainstream Krimi ohne große Höhepunkte, die Autorin schreibt routiniert und räumt ihren Hauptfiguren viel Platz ein. Wenn man grad was anspruchsloses mit solidem Spannungsbogen sucht, ist man hier genau richtig.