In Friedrich Glausers historischem Roman "Gourrama" entfaltet sich eine fesselnde Erzählung, die das zeitgenössische Bouevre des Autors durchdringt. Der Leser wird in die faszinierende Welt Nordafrikas des frühen 20. Jahrhunderts entführt, wo Glauser mit einer melancholischen Prosa und tiefgreifenden Charakterstudien zwischen Traum und Realität balanciert. Die vielschichtige Handlung zeigt die Konflikte und Herausforderungen einer Epoche, in der Kolonialismus und Identität miteinander ringen. Glauser schafft eine lyrische Sprachwelt, die gleichermaßen poetisch wie ergreifend ist und dem Leser ermöglicht, die kulturellen Spannungen und menschlichen Dramen in ihren historischen Kontexten nachzuvollziehen. Friedrich Glauser, ein tragischer Literat des 20. Jahrhunderts, kämpfte zeitlebens mit persönlichen Dämonen, was seine Schaffenskraft prägte und seine Werke durchdrang. Als schweizerischer Schriftsteller, der in verschiedenen Ländern lebte, sammelte Glauser vielfältige Inspirationen und Erlebnisse, die seinem literarischen Schaffen tiefere Dimensionen verliehen. Seine intensive Auseinandersetzung mit dem menschlichen Leiden und den gesellschaftlichen Widersprüchen spiegelt sich eindrücklich in "Gourrama" wider. Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für jeden Liebhaber historischer Romane und für diejenigen, die sich für komplexe menschliche Beziehungen und historische Prozesse interessieren. Glausers meisterhafte Erzählweise reduziert nicht nur das Erlebte auf bloße Fakten, sondern erweckt die Geschichte zum Leben und lädt dazu ein, die vielschichtigen Lebensrealitäten der damaligen Zeit zu reflektieren.