Als napoleonische Truppen 1807 in Lissabon einmarschierten, segelte der portugiesische Monarch João (VI) samt Gefolge gen Brasilien. Rio de Janeiro war nun das Zentrum des Reiches, das Verhältnis von Mutterland und Kolonie stand auf dem Kopf. Auf Basis von Polizei- und Regierungsdokumenten aus brasilianischen und portugiesischen Archiven beleuchtet die Studie den Erhalt des imperialen Raums bis zur Unabhängigkeit Brasiliens (1822) unter schwierigen Bedingungen. Wann und wodurch stieß das Imperium an die Grenzen seiner Macht? Die Antwort mag überraschen: Es waren keine nationalen Bewegungen,…mehr
Als napoleonische Truppen 1807 in Lissabon einmarschierten, segelte der portugiesische Monarch João (VI) samt Gefolge gen Brasilien. Rio de Janeiro war nun das Zentrum des Reiches, das Verhältnis von Mutterland und Kolonie stand auf dem Kopf. Auf Basis von Polizei- und Regierungsdokumenten aus brasilianischen und portugiesischen Archiven beleuchtet die Studie den Erhalt des imperialen Raums bis zur Unabhängigkeit Brasiliens (1822) unter schwierigen Bedingungen. Wann und wodurch stieß das Imperium an die Grenzen seiner Macht? Die Antwort mag überraschen: Es waren keine nationalen Bewegungen, die dem Imperium gefährlich wurden. Historisch wirksam war ein Phänomen, das die Herrschenden auf beiden Seiten des Atlantiks selbst produzierten und an dem sie schließlich scheitern sollten: die globale Krise.
Prof. Dr. Debora Gerstenberger lehrt lateinamerikanische Geschichte und Globalgeschichte an der Universität zu Köln.
Inhaltsangabe
- Inhaltsverzeichnis - Abbildungsverzeichnis - Abkürzungsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 Aufbau und Thesen der Arbeit 1.2 Stand der Forschung: Der Transfer des Hofes in der Historiographie Teil I: Verkehrungen der räumlichen Ordnung 2. Aufbruch zu einer alten Raumordnung 2.1 Utopie und Realität: historische Voraussetzungen des Transfers 2.2 Verhandlungen, Entscheidung, Abreise (November 1807) 2.3 Öffnung der brasilianischen Häfen und Bruch mit dem "Kolonialpakt" 3. Rückkehr zu einer neuen Raumordnung 3.1 Debatten um die Residenz des Monarchen 3.2 Liberale Revolution in Portugal (1820) und Rückkehr Joãos (1821) 3.3 Der Bruch der luso-brasilianischen Einheit (1822) Teil II: Ordnung der Verkehrung 4. Theorie: die Gouvernementalität des Imperiums 4.1 Die (Nicht-)Territorialität des Imperiums 4.2 Hauptstädte als Zentren und "Abgründe" des Imperiums 4.3 Die Polizei: Ausdruck und Garantin der "guten Ordnung" 5. Rio de Janeiro, die neue Hauptstadt - Die Intendência Geral da Polícia in Rio de Janeiro - Die Quellen 5.1 Die französische und die hispanoamerikanische "revolutionäre" Gefahr 5.1.1 (Polizeiliche) Zensurpraktiken 5.1.2 Territorialisierung und Nationalisierung 5.1.3 Die Internalisierung der revolutionären Gefahr 5.2 Das Problem der Sklaverei 5.2.1 Polizeiliche Vigilanz- und Bestrafungspraktiken 5.2.2 Intensivierung des othering 5.2.3 Transformationen der Beziehungen zwischen Staat, Sklavenhalter und Sklave 5.3 Interaktionen mit "imperialistischen" Briten 5.3.1 Die rechtliche Sonderstellung der Briten 5.3.2 Briten und die "gute Ordnung" in Rio de Janeiro 5.3.3 Die britische Präsenz in Rio de Janeiro und Buenos Aires im Vergleich 6. Lissabon, die verlassene Hauptstadt - Die Intendência Geral da Polícia in Lissabon - Die Quellen 6.1 Die "jakobinische" Gefahr 6.1.1 Auftritt des "Volkes" 6.1.2 Territorialisierung und Nationalisierung 6.1.3 Individualisierung und Exterritorialisierung der Gefahr 6.2 Die Krise und die "gefährlichen" Zirkulationen 6.2.1 Die Krise Portugals aus der Sicht der Governadores do Reino 6.2.2 Reaktionen der Untertanen auf die ökonomische Krise 6.2.3 Kontrolle der Zirkulation von Nachrichten 7. Abermals: die Revolution in Portugal - Schlussbetrachtungen und Ausblicke - Danksagung - Literaturverzeichnis - Archivalische Quellen - Gedruckte Quellen und Quellensammlungen - Darstellungen - Register
- Inhaltsverzeichnis - Abbildungsverzeichnis - Abkürzungsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 Aufbau und Thesen der Arbeit 1.2 Stand der Forschung: Der Transfer des Hofes in der Historiographie Teil I: Verkehrungen der räumlichen Ordnung 2. Aufbruch zu einer alten Raumordnung 2.1 Utopie und Realität: historische Voraussetzungen des Transfers 2.2 Verhandlungen, Entscheidung, Abreise (November 1807) 2.3 Öffnung der brasilianischen Häfen und Bruch mit dem "Kolonialpakt" 3. Rückkehr zu einer neuen Raumordnung 3.1 Debatten um die Residenz des Monarchen 3.2 Liberale Revolution in Portugal (1820) und Rückkehr Joãos (1821) 3.3 Der Bruch der luso-brasilianischen Einheit (1822) Teil II: Ordnung der Verkehrung 4. Theorie: die Gouvernementalität des Imperiums 4.1 Die (Nicht-)Territorialität des Imperiums 4.2 Hauptstädte als Zentren und "Abgründe" des Imperiums 4.3 Die Polizei: Ausdruck und Garantin der "guten Ordnung" 5. Rio de Janeiro, die neue Hauptstadt - Die Intendência Geral da Polícia in Rio de Janeiro - Die Quellen 5.1 Die französische und die hispanoamerikanische "revolutionäre" Gefahr 5.1.1 (Polizeiliche) Zensurpraktiken 5.1.2 Territorialisierung und Nationalisierung 5.1.3 Die Internalisierung der revolutionären Gefahr 5.2 Das Problem der Sklaverei 5.2.1 Polizeiliche Vigilanz- und Bestrafungspraktiken 5.2.2 Intensivierung des othering 5.2.3 Transformationen der Beziehungen zwischen Staat, Sklavenhalter und Sklave 5.3 Interaktionen mit "imperialistischen" Briten 5.3.1 Die rechtliche Sonderstellung der Briten 5.3.2 Briten und die "gute Ordnung" in Rio de Janeiro 5.3.3 Die britische Präsenz in Rio de Janeiro und Buenos Aires im Vergleich 6. Lissabon, die verlassene Hauptstadt - Die Intendência Geral da Polícia in Lissabon - Die Quellen 6.1 Die "jakobinische" Gefahr 6.1.1 Auftritt des "Volkes" 6.1.2 Territorialisierung und Nationalisierung 6.1.3 Individualisierung und Exterritorialisierung der Gefahr 6.2 Die Krise und die "gefährlichen" Zirkulationen 6.2.1 Die Krise Portugals aus der Sicht der Governadores do Reino 6.2.2 Reaktionen der Untertanen auf die ökonomische Krise 6.2.3 Kontrolle der Zirkulation von Nachrichten 7. Abermals: die Revolution in Portugal - Schlussbetrachtungen und Ausblicke - Danksagung - Literaturverzeichnis - Archivalische Quellen - Gedruckte Quellen und Quellensammlungen - Darstellungen - Register
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