Kanem ist eine der Regionen im Tschad, die mit einer strukturellen Verschlechterung der Gesundheitssituation konfrontiert ist. Um dem daraus resultierenden prekären Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung zu begegnen, unterstützen die Geldgeber über NGOs das lokale Gesundheitssystem, um die Finanzierungslücke des Staates zu schließen. Die geopolitische Lage auf globaler Ebene, die die Prioritäten der Geldgeber verändert, lässt die Zukunft der Gesundheitsfinanzierung in fragilen Ländern zweifelhaft erscheinen. Médecins du Monde (MdM) ist eine der NGOs, die im Kanem aktiv sind. MdM führt Projekte zur Senkung der Müttermorbidität und -sterblichkeit und zur Mobilisierung der Gemeindebeteiligung im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit durch. In einer Region wie Kanem, in der der Zugang zur Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung schwierig ist, ist es wichtig zu verstehen, ob die Unterstützung von Partnern wie MdM zur Stärkung des lokalen Gesundheitssystems beiträgt. Das Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen der Intervention der NGO Médecins du Monde von 2012 bis 2016 auf die Steuerung der Humanressourcen zur Stärkung des Gesundheitssystems in Kanem zu bewerten.